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Eher handfest

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(Theater in der Josefstadt, Wien; „Dona Rosita oder die Blumensprache“ von Federico Garcia Lorca) die adäquate Umsetzung der Stücke von Garcia Lorca zählt für deutschsprachige Bühnen zu den schwierigsten Problemen überhaupt. Imo Moszkowicz hat für seine Inszenierung immerhin einen gangbaren Weg gefunden, hat eine Aufführung geschaffen, die zumindest einen Aspekt des vielschichtigen Werkes überzeugend zur Erscheinung bringt, und das ist in diesem Falle schon etwas.

Ich finde aus diesem Grunde die zum Teil sehr negativen Kritiken, die der Aufführung zuteil wurden, ungerecht.

Über die Übersetzung von Enrique Beck ist niemand glücklich, aber leider darf keine anderę gespielt werden. Ein paar neue eingefügte Schnoddrigkeiten machen die Sache nicht besser.

Moszkowicz kehrt den sozialkritischen Gehalt des Stückes hervor. Garcia Lorca war alles andere als ein weltfremder Dichter, seine „Dona Rosita“ steht nicht nur für die Sublimierung einer Enttäuschung für die inneren Reichtümer einer Frau, der die Erfüllung versagt bleibt. Garcia Lorca wollte auch gesellschaftliche Konventionen anprangern, die solche Schicksale produzierten.

Diesem Konzept wird Marianne Nentwich als eher handfeste Dona Rosita durchaus gerecht, doch der eigentliche Mittelpunkt der Aufführung ist Grete Zimmer als resolute Haushälterin, die die Stimme der Vernunft verkörpert.

Monika Zallinger stellte die Blumen unter einen gewaltigen Glassturz, ihr hochartifizielles Bühnenbild strahlt Kühle und Distanz aus.

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