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Problem Wasser

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Es ist nicht besonders lange her, daß Deute, die auf die Gefahren der Gewässerverschmutzung hinwiesen, ausgelacht oder übergangen wurden. Heute hat man erkannt, welche Gefahr der Volksgesundheit dadurch droht. Die meisten Staaten mit hochentwickelter Industrie haben Gegenmaßnahmen ergriffen. In den USA wurde die Gewässerverschmutzung sogar eines Tages zum nationalen Problem Nummer eins erklärt.

Daß Jauche in diesen oder jenen Hausbrunnen geraten kann, ist eine alte Geschichte. Heute geschieht, in gewaltige Dimensionen übertragen, das gleiche: Die Abwässer der Städte und der Industrien verunreinigen Bäche, Flüsse und Seen.

Die gesamten Abwässer der 8000-MensChen-Stadt Zell am See beispielsweise wurden einst einfach in den See eingeleitet, zum Teil neben einer Badeanstalt. So, wie sie aus den Kanälen kamen. Eines Tages zeigten sich die Folgen auf nicht mehr zu übersehende Weise: Der See bekam mitten im Winter „Sommersprossen“, zahllose kleinere und größere braunrote Punkte bedeckten die Eisfläche. Ein Zeichen dafür, daß die rote Burgunder Blutalge, die sich dort am wohlsten fühlt, wo ihr die Abwässer menschlicher Ansiedlungen Nahrung bieten, bis zur Wasseroberfläche emporgestiegen war.

Wo diese Alge gedeiht, geht den Fischen bald die Luft aus. Wo organische Abwässer bestimmten Bakterienstämmen die ungehemmte Vermehrung ermöglichen, wird der Sauerstoff knapp, und das höhere Leben, vor allem der Fisch, kann nicht mehr atmen. Das große Sterben beginnt.

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