7034649-1989_44_03.jpg
Digital In Arbeit

Erntetag für Gonzalez

Werbung
Werbung
Werbung

Die spanischen Sozialisten bleiben Regierungspartei mit der dritten absoluten Mehrheit in Folge. Trotz eines Absturzes in der Wählergunst um knapp fünf Prozent (auf 39,6 Prozent) verfügt die PSOE exakt über dienötigenl76Sitze(1982:202; 1986: 184).

Regierungschef Felipe Gonzalez hat es also geschafft: Er hat die Früchte eines Baumes, den er nicht gepflanzt hat, als die seinen verkauft: Die weltweit gute Konjunktur und der spanische EG-Beitritt haben Wohlstand und Arbeit für Hunderttausende geschaffen.

Die verbleibenden zwei Millionen Arbeitslosen erklären das Entstehen einer modernen linken Partei mit sozialem Gewissen. Der Generalstreik vom Dezember des Vorjahres und der Bruch der Sozialisten mit ihrer Hausgewerkschaft UGT hat diese neue kommunistische Partei („Izquienda Unida “) von sieben Mandaten auf 17 ge-

schraubt.

Die Partido Populär scheint sich - nach Jahren der Krise -mit leichten Stimmengewinnen und einem zusätzlichen Mandat konsolidiert zu haben. Die 106 Sitze wurzeln weniger im Hinweisen auf den steigerbaren Ertrag des spanischen Baumes als im Spitzenkandidaten Jose Maria Aznar. Der dynamische 36jährige konnte mehr neue Wähler mobilisieren als der große Verlierer Adolfo Suärez und sein „demokratisches und soziales Zentrum“ (14 statt 19 Mandate).

Das Jahr 1992 wird es zwar der Regierung erlauben, die Weltausstellung in Sevilla und die Olympischen Spiele von Barcelona zu verkaufen. Ohne zunehmend die soziale Seite des spanischen Wirtschaftsbaumes zu sehen, wird der Erlös 1993 wohl nicht mehr für die „Absolute“ reichen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung