(Tiroler Landestheater; „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen) In diesem frühen ironischen „dramatischen Gedicht“ steht der junge Theologe Ibsen deutlich unter dem Einfluß Kierkegaards. In seiner ganzen Länge unaufführbar, gilt es zu Recht als dramaturgisch höchst problematisch. Mögen die naiven Reime — in der Ubersetzung Christian Morgensterns — im ersten Akt noch als Kunstmittel gelten, so sind sie in den Träumen der großen Welt unangemessen und unerträglich.
Dem Regisseur Erich Innerebner, der das Stück auf etwa ein
Viertel kürzte, gelang ein dichter volkstümlicher erster Akt mit Sonja Höfer als Aase und Günter Rainer als Peer Gynt. Bei den Traumszenen zerbrach die Inszenierung, reihte in peinlicher Weise realistische Bruchstücke aneinander. Als alter gescheiterter Gynt wuchs Günter Rainer über sich selbst hinaus, hier ist der große Psychologe Ibsen spürbar.