Moosbewachsene Ruinen, Burgen auf schroffen Felshängen spiegeln sich in den dunklen Wellen eines von Menschenhand geschaffenen Sees. Wer Gelegenheit hat, zwischen Thurnberg und Zwettl kampaufwärts zu fahren, der wird sich wundern, welche Veränderung in den letzten Jahren in diesem stillen Tal vor sich gegangen ist Der Kamp, der sonst in munterem Lauf seine Kurven zieht, wird zu einem weiten See, der seine Arme tief in die bewaldeten Seitentäler ausstreckt.
Drei neue Seen sind im Kamptal entstanden, bei Thurnberg, Dobra und Ottenstein. Drei Kraftwerke werden mit den aufgestauten Wassermassen versorgt und erzeugen elektrischen Strom für Niederösterreich. Die dritte Werkstufe in Ottenstein beginnt im Oktober mit der Erzeugung von elektrischer Energie. Das „Kaprun ?m Kamp“ haben zahlreiche Besucher dieses größte der drei Kampkraftwerke genannt, die Staumauer speichert auch nahezu so viele Wasser massen auf wie die Kapruner Staumauer,
Die NEWAG hat mit dem Ausbau des Kamp einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufbau des Landes geleistet. Die Bedeutung der Kampkraftwerke, die vor allem dank der Initiative des geschäftsführenden Präsidenten der NEWAG, Landesrat Müllner, geschaffen werden konnten, beschränkt sich nicht nur auf ihre energiewirtschaftliche Aufgabe. Das bisher so vernachlässigte Waldviertel wurde zu neuem Leben erweckt, denn der Rhythmus der Arbeit brachte neue wirtschaftliche Impulse in das gesamte Gebiet. In schwerster Zeit entstand hier die erste Großbaustelle Niederösterreichs aus eigener Kraft.
Die idyllische Seenlandschaft zieht schon jetzt zahlreiche Besucher an. Das Land Niederesterreich und die NEWAG sind gemeinsam bestrebt, die neuen Seen zu einem Fremdenverkehrszentrum von Niederösterreich zu machen. Dabei soll jedoch der eigenartige Zauber der Landschaft nicht verlorengehen, deshalb wurde das Gebiet schon jetzt unter Naturschutz gestellt. Hier soll ein neues Erholungsgebiet entstehen. Natur und Technik sind keine Gegensätze mehr, sondern vereinen sich zu Schönheit und Kraft.
