6729205-1965_44_04.jpg
Digital In Arbeit

Neue Mitarbeiter heran!

Werbung
Werbung
Werbung

Diesen Problemen müßte die Partei in nächster Zeit größte Aufmerksamkeit schenken und Mittel und Wege suchen, diesem Zustand ein Ende zu bereiten. Durch die massive Ämterkumulierung bei der Führungsgruppe gehen der Partei auf allen Ebenen der Organisation wertvolle Kräfte verloren. Die Partei wird aber nur dann auf die Dauer wieder erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, möglichst viele und aktive Menschen für die Parteiämter heranzuziehen und die Parteiarbeit zu einer Tätigkeit zu machen, die notwendig und ehrend wie ein Staatsamt ist. Landesparteiobmann Lentsch hat ln wenigen Wochen durch sein Wirken die Parteiarbeit zu neuem Ansehen gebracht und die Kontakte mit den Bezirksorganisationen und Ortsparteileitungen angeknüpft und intensiviert. Es ist zu hoffen, daß auf allen Ebenen der Organisation zwischen den Gremien der Partei eine vertrauensvolle und befruchtende Zusammenarbeit hergestellt und geübt wird.

Die wichtigste Aufgabe der nächsten Zeit ist die Gewinnung möglichst vieler Arbeiter auf allen Ebenen der Organisation, die das Gedankengut und das Wollen der Volkspartei an die Menschen herantragen.

Lentsch muß sich auf einen großen

Opfergang bereit machen, der auch das Scheitern mit sich bringen kann. Bei besten Absichten wird er zwangsläufig in Rivalität mit anderen Machtträgern der Partei geraten, die sein Fell bereits verteilt hatten. Harten Entscheidungen dürfte Lentsch kaum ausweichen können. Mit eiserner Energie wird es möglich sein, die Reform in der Partei durchzusetzen und so die Partei für die Zurückeroberung der Mehrheit flottzumachen.

„Er schimpft nicht...“

Abschließend muß noch vermerkt werden, daß Dr. Klaus bei der Festveranstaltung in Eisenstadt gläubigfrenetischen Beifall erhielt. Der Bundeskanzler genießt im Burgenland Popularität. Das zeigte sich auch bei seinem Auftreten anläßlich des Burgenlandjubiläums in Eisenstadt. Die Bevölkerung winkte ihm überall zu. „Er schimpft nicht, darum gefällt er den Leuten“ heißt es immer wieder. Klaus wird deswegen als Politiker geachtet, weil er das Gespräch sucht und seine Zuhörer durch inneres Engagement und sachliche Argumentation überzeugen will. Seine Persönlichkeit strahlt Kraft, Vertrauen, Vitalität und Standfestigkeit auch in kritischen Situationen aus. Was bei Klaus tiefen Eindruck auf seine Zuhörer macht, ist die Aufrichtigkeit ohne machtpolitische Hintergedanken, die sympathische Ernsthaftigkeit, die ethische und geistige Leidenschaft eines Christen, der vom Christentum als Politiker erfüllt ist und gerade deswegen nicht das Christentum als Aushängeschild verwendet.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung