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Frauen leben länger

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In den Industrieländern leben die Frauen im Durchschnitt um vier bis zehn Jahre länger als die Männer. Die Gründe dafür liegen sowohl auf der Ebene des Verhaltens als auch der biologischen Ausstattung. In der ersten Lebenshälfte fordert der männliche Hang zur Aggressivität, gemessen in Morden, Selbstmorden und Unfällen einen hohen Blutzoll. In der zweiten Hälfte sind es die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die den Großteil der Differenz erklären...

Heute, da Frauen nicht mehr an Kindbettfieber sterben, wird offenkundig, daß sie Vorteile sowohl bezüglich ihrer psychologischen als auch ihrer biologischen Robustheit aufweisen.

Der Unterschied beginnt bei der Empfängnis. Da beträgt das Verhältnis 115 gezeugte männliche Kinder zu 100 weiblichen. Dieser Vorsprung hat sich bei der Geburt auf 105 zu 100 verringert... Um das 30. Lebensjahr ist die Geschlechtsrelation ausgeglichen. Mit 65 Jahren haben 84 Prozent der Frauen aber nur 70 Prozent der Männer überlebt.

Die größten Geschlechtsunterschiede treten bei den Sterberaten für Mord (3,9 zu 1), Lungenkrebs, Selbstmord, Lungenerkrankungen, Unfälle, Leberzirrhose und Herzerkrankungen (2 zu 1) auf. Eine gute Nachricht ist allerdings, daß diese Lücke sich in den letzten Jahren nicht vergrößert hat. Das ist vor allem auf das veränderte Verhalten der Männer bezüglich des Rauchens, der körperlichen Betätigung, des Choleste-rinverbrauchs zurückzuführen.

Auszug aus “Science“ Vol. 238 vom 9. Oktober 1987

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