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Fred Hennings 85.

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Über ein halbes Jahrhundert währt die Freundschaft, die die große alte Dame des Burgtheaters, Rosa Albach-Retty, mit Kammerschauspieler Fred Hennings verbindet. Sie ist mit ihren 105 Jahren ein Phänomen, er feiert am 23. Jänner seinen 85. Geburtstag. Wenn den beiden nicht wie jetzt eben das Schneewetter zu schaffen macht und sie ins Bett zwingt, so finden regelmäßig Besuche, Telefonate statt.

Sie. die „Retty" war es, die den jüngeren Kollegen 1923 mütterlich ins Ensemble am Ring einführte. Als Sohn des Kärntner Bezirkshauptmannes Alexander Ritter

von Pawlawsi hatte Hennings, um seiner Familie die Schand' zu ersparen, einen Künstlernamen angenommen. Heute glänzt der Name Hennings stärker als der seiner Ahnen.

Zuletzt stand Hennings 1971 in dem (von ihm mitinspirierten) Stück seines Freundes Franz Theodor Csokor „3. November 1918" auf der Bühne, die ihm damals aber schon längst nicht mehr alleine die Welt bedeuteten.

Hennings gehört zu den wenigen Mimen, die die Rolle des Interpreten erfolgreich mit der des selbständig Schöpferischen vertauschten. Er ist kulturhistorischer Autoditakt und Enthusiast. Er verfaßte 18 von der Liebe zu Wien getragene Bücher. Sein Buch über den Gemahl Maria Theresias „Und sitzet zur linken Hand", seine .Jiingstroßensymphonie'', seine Bände über das barocke, das josephinische, das Jahrhundertwende-Wien sowie seine Trilogie „Heimat Burgtheater" gehören zum Schatz gefühlvoller Austriaca und Vindobonensia.

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