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Ausgezeichnet ist nach ei-.nem Bericht der CSSR-Regierung für die UNO die Lage der Kirche in der Tschechoslowakei. Daß es sich dabei um ein erneutes ,J?ropagandastück“ der Regierung in Prag handelt, davon ist Nationalratsabgeordneter Felix Ermacora überzeugt.

Gemeinsam mit dem Landeskomitee der Katholiken in Bayern ging die österreichische Katholische Aktion vergangenes Wochenende in Regensburg der Frage nach, wie es Christen im nördlichen Nachbarland Österreichs ergeht.

Kein Anfachen eines ,JZal-ten Krieges“ war Sinn der Zusammenkunft, sondern die Leistung eines Beitrages zur Verbesserung der Situation gerade im Vorfeld des Wiener KSZE-Folgetreffens.

Daß ein solches Unterfangen nicht mißverstanden wird, ließ die Veranstalter alle parteipolitischen oder „revanchistischen“ Akzente de-zidiert zurückweisen. So wurde auch der Begriff“,JKir-chenverfolgung“, der sich während des Symposions als Anklage gegen die Prager Regierung ergab, nüchtern auf der Grundlage der Fakten entwickelt.

Die Wissenschaftler und Publizisten, die an dem Symposion teilnahmen, sollten vor allem die Frage beantworten, was denn die Kirche in der Tschechoslowakei überhaupt noch dürfe. Und die Antwort: Sie darf nur das, was das staatliche Kirchenamt genehmigt. Glaubensverkündigung, Religionsunterricht, Priesterausbildung und die Ernennung von Bischöfen sind davon unmittelbar betroffen.

Angesichts des nahenden KSZE-Folgetreffens erweist sich Religionsfreiheit — so wie sie in der CSSR praktiziert wird — als Testfall für die Einhaltung der Menschenrechte überhaupt.

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