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Frieden für Zentralamerika?

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Nichts schien weniger in den Karten zu liegen als ein Besuch des amerikanischen Außenministers George Shultz bei den Sandinisten in der nikaraguanischen

Hauptstadt Managua. Und doch fand eben ein solcher statt.

Dafür gibt es einen der Logik nicht entbehrenden Hintergrund. Die USA sind an einem leidlich stabilen Nachbarn Mexiko aus vielen Gründen interessiert. Der mexikanische Präsident Miguel de la Madrid hat bei seinem jüngsten Besuch in Washington sehr auf eine politisch-diplomatische Nikaragua-Lösung an Stelle einer Konfliktaufschaukelung gedrängt.

Für eine möglichst ganz Zentralamerika umfassende Friedensregelung auf der Basis der Contadora-Regie-rungen (Mexiko, Panama, Venezuela, Kolumbien) spricht auch die Stimmung innerhalb der USA, wo sich kaum irgendwo in diesem

Wahljahr Begeisterung für ein militärisches Abenteuer feststellen läßt.

Dazu kommen die wachsenden Probleme unter den verschiedenen „Contra"-Or-ganisationen, die mit ihrer Offensive gegen das Sandi-nistenregime nicht weiterkommen. Ein Bombenattentat hat erst vor kurzem Eden Pastora Gömez wieder ins Bild gerückt: den Ex-Sandi-nistenführer, der weder dem Regime in Managua noch den Amerikanern geheuer ist, weil man nicht genau weiß, worauf es dem Abenteurer außer auf eigene Publizität noch ankommt. Auf eine wirksame Allianz der „Contras" offenbar nicht sehr.

Am gescheitesten (und humansten) ist und bleibt, man drehe es, wie man will, eine politische Lösung. Vermutlich hat auch der neue christdemokratische Präsident El Salvadors, Jose Napoleon Duarte, aus guten Gründen dazu geraten.

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