Hans Thimigs anekdoten- und faktenreiche Memoiren geben ein Bild seiner Arbeiten und seiner Begegnungen mit großen Regisseuren und Schauspielern der Wiener und Berliner Theaterszene von den zwanziger Jahren bis heute. Sie sind ein lebendiges Stück Theater- und Fümgeschich-te.
Thimig, aus der großen Schauspielerdynastie, deren Ruhm weit über den deutschen Sprachraum hinausreicht, wurde 1900 in Wien geboren. Sein Weg führte direkt vom Wiener Burgtheater zu Max Reinhardt nach Berlin und dann an das Theater der Josefstadt.
Ab 1928 war Thimig dann auch Regisseur und inszenierte bedeutende zeitgenössische Autoren. Als Filmregisseur hatte er wesentlichen Anteil an der Entwicklung des österreichischen Films. Er arbeitete mit großen Schauspielern, unter anderem mit Paula Wessely, Marte Harell, Gusti Huber, Wolf Albach-Retty, Hans Holt und Hans Moser. In späteren Jahren wurde er dann mit der Leitung des Reinhardt-Seminars betraut und förderte junge Talente.
Interessant sind Thimigs fachliche Beschreibungen seiner Theater- und Filmarbeiten, amüsant seine Anekdoten über bekannte Schauspieler und Regisseure. Dem Leser bieten Thimigs Memoiren einige amüsante und abwechslungsreiche Stunden. Für all jene, die an österreichischer Theater- und Filmgeschichte interessiert sind, ist das Buch eine Pflichtlektüre.
NEUGIERIG WIE ICH BIN. Erinnerungen von Hans Thimig. Amalthea-Verlag, München-Wien 1983. 320 Seiten, geb., öS 248,-.
