Ist es möglich, die lebendige Gestalt eines Menschen in einem Buch erscheinen zu lassen? Der Schweizer Herbert Meier und der Spanier Pedro Ramirez haben sich kein geringeres Ziel gesetzt, und ihr Unterfangen führte zum Erfolg.
In sehr kurzen Begleittexten skizzieren sie den Lebensweg des spanischen Lyrikers Federico Garcia Lorca (1896—1936), fügen die passenden Verse und Theaterszenen des Dichters ein, zeigen mit Hilfe von Fotografien die Szenen seines Lebens, bieten bisher unbekannte Privataufnahmen, reproduzieren viele Zeichnungen Garcia Lorcas und ergänzen diese Text- und Bild-Biographie mit Gedichten von Altolagu- irre und Machado, geschrieben nach der Ermordung des Lyrikers durch die Falangisten.
Mit Hilfe all der Texte und Dokumente wird nicht nur die Persönlichkeit Garcia Lorcas erfaßbar, sondern auch der Geist und das Gefüge seines Werkes: sein Versuch, die traditionelle Kunst Andalusiens in die Traumwelt des Surrealismus zu überhöhen und menschliche und soziale Konflikte in einer modernen Balladenform darzustellen. FEDERICO GARCIA LORCA. Von Herbert Meier und Pedro Ramirez. Insel Verlag, Frankfurt 1986. 244 Seiten, Ln., öS 296,40.
