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Graffiti-Hamlet

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(Salzburger Landestheater; „Hamlet“ von William Shakespeare) Hamlet als Flegel, der alles Seiende und Bestehende in Frage stellt: Ein weites Betätigungsfeld für Georg Schuchter, der in der Inszenierung von As-gar Haag den Hamlet in positiv aggressiver Weise gibt, als Graf-fito Maler, der sein Motto an die Wand schreibt: „Ich kenn kein Scheint“; dann wieder, wenn er kopfüberhängend monologisiert. Er versteht es, sich zu verstellen, er steigert sich in seinen zunächst scheinbaren Wahnsinn solange, bis er letztlich wahnsinnig ist. In den Momenten seines „Selbstseins“ liegt Hamlet, embryonal eingerollt, und stellt die klassische Frage nach dem Sein.

Als Ophelia debütierte Heidi Züger, eine fulminante, unerhörte Liebende, durch den Tod ihres Vaters wahnsinnig. Als intriganter Onkel Hamlets ist Peter Pikl zu sehen, ihm zur Seite, in der Rolle der dekadenten Mutter Hamlets, Hanne Rohrer. Nicht überzeugen konnte die Totengräber-Szene, sie erinnert eher an

Asphaltierungsarbeiten. Fortin-bras (Peter Scholz) weckt eher Assoziationen zu Conan-Filmen, denn daß er als drohende Gefahr für Dänemark wirkt. Animierend die Musik von Cello, Posaune und Klavier. Bühnenbild (Rudolf Rischer) und Uber setzung von Frank Günther verleihen der Aufführung zeitlose Eleganz.

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