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Hewlett Packard: „Vermisse die Cafeteria”

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Voraussetzung für die Teilnahme am Telearbeitsprojekt von Hewlett Packard Österreich war neben der persönlichen Bereitschaft auch eine Garantie für die Arbeitnehmer, jederzeit wieder in den Betrieb zurückkehren zu können”, berichtet Josef Leutner, Vorsitzender des Betriebsrates von Hewlett Packard. Darüber hinaus erklärte sich das Unternehmen bereit, für die Betriebskosten (etwa Telefon und Strom) aufzukommen.

Haftungsfragen bei Sachbeschädigungen wurden ebenso abgeklärt wie unfallversicherungsrechtliche Aspekte. In beiden Fällen, so heißt es, sei aufgrund der Interpretationsschwierigkeiten Handlungsbedarf seitens des Gesetzgebers erkennbar geworden.

Der Versuch erstreckt sich auf ganz Österreich, wobei in Vorarlberg ein Büro angemietet wurde, in dem die Telearbeiter alles vorfinden, was sie brauchen. Alle anderen arbeiten zu Hause. „Am Projekt sind derzeit 15 bis 20 Personen aus den Bereichen Verwaltung, Verkauf und Technischer Kundendienst beteiligt”, berichtet Leutner weiter.

Einige der „Versuchskaninchen” kehrten bald wieder in die Firma zurück. Ihrer Meinung nach konnten sie zu Hause die Arbeit nicht zur vollsten Zufriedenheit erledigen.

„Viele Probleme bei der Einführung der Telearbeit”, so der Betriebsratvorsitzende, „sind sicherlich aufgrund unklarer Zielvorgaben entstanden”. Doch dieses Vorgehen war beabsichtigt. Man wollte seitens des Unternehmens zunächst einmal abwarten, was bei dem Test eigentlich herauskommt.

Gezeigt hat sich zunächst, daß viele Telearbeiter die gewohnte Büroinfrastruktur, etwa Kopierer oder die vielfältigen technischen Möglichkeiten zur Vorbereitung einer Präsentation, stark vermißten. Auch die Cafeteria als firmeninternes Kommunikationszentrum ging vielen ab. Die Arbeit mußte zu i tause selbst organisiert werden. Unklarheiten gab es auch bezüglich der Kommunikation und Information: Wie, wann und wie oft trete ich mit meiner Firma in Kontakt, damit ich dort nicht etwa vergessen werde?

Heute, nach etwa sechs Monaten, scheinen sich die Anfangsschwierigkeiten eingespielt zu haben. Neben Mitarbeitern, die von ihrer Arbeit zu Hause begeistert sind, gibt es aber auch andere, für die Telearbeit „eine große Herausforderung” ist. Leuter empfiehlt daher: „Mitarbeiter müssen auf Telearbeit sehr gut vorbereitet werden.”

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