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Immer wieder vertrieben

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Klaus Edlinger, bekannt als Fernsehmoderator des ORF, legt nun seinen zweiten Roman vor, auch diesmal, wie der Klappentext verheißt, „... wie er sich aktueller nicht denken läßt”. War das erste Buch den Medien gewidmet, so dieses den Flüchtlingen dieser Welt im allgemeinen, allerdings aufgezeigt am Problem der Zigeuner in unserem Land.

Zwei Erzählebenen wechseln einander ab. Einerseits das Verhältnis einer südsteirischen Dorfgemeinde zu „ihren” quasi bereits seßhaften Zigeunern in einem Hüttenlager vor dem Dorf, mit all den möglichen Reibungspunkten, die Angst vor dem Fremden, Angst um das eigene Land. Alles gipfelt zuletzt in einer einmaligen „Schlacht”, einer endgültigen Vertreibung des „Fremden”.

Dazwischen die zweite Erzählebene, die in der Gegenwart spielt. Ein ehemaliger Dorfbub lernt als Erwachsener seine Zigeuner-Kindheitsfreundin aufs neue kennen und diesmal schätzen. Sie agiert unter anderem als Anlaufstelle für vertriebene Zigeuner aus den Nachbarländern. Und auch hier das tragische Ende.

Jugendliche Rassisten im selben Dorf, aus dem vor etwa 50 Jahren alle Zigeuner vertrieben wurden, attak-kieren die kurzfristig Zurückgekehrte und verletzen sie, sodaß sie für ihr weiteres Leben an den Rollstuhl gefesselt sein wird. Niemand hat dazu-gelernt. Mag sein, die Leser des Buches tun es während ihrer Lektüre.

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