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Jeder dritte für Hitler

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Die Weimarer Republik hatte sich Anfang 1932 festgefahren. Zwischen Sozialdemokraten - die in Preußen die Regierung stellten -und Deutschnationalen gab es keine Gemeinsamkeiten mehr, KPD und NSDAP bekämpften einander in Saal- und Straßenschlachten. Heinrich Brüning regierte als Reichskanzler mit Notverordnungen und der Rückendeckung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.

Dessen Amtszeit lief 1932 ab -aberdie demokratische Mitte fand keinen eigenen Kandidaten. So stützten die Parteien der Republik -Zentrum, SPD, Deutsche Volkspartei, Deutsche Demokratische Partei-die Wiederkandidaturdes 84jährigen Hindenburg.

Im ersten Wahlgang am 13. März 1932 - vor 60 Jahren - erreichte dieser zwar 49,6 Prozent, aber auch auf Adolf Hitler entfielen 30,1 Prozent. Emst Thälmann (KPD) kam auf 13,2 Prozent, der Stahlhelmführer Theodor Duester-berg auf 6,8 Prozent.

Im zweiten Wahlgang am 10. April standen einander nur mehr die drei „Großen" gegenüber. Nun kam Hindenburg mit 53 Prozent auf die absolute Mehrheit - aber 36,8 Prozent wählten Hitler, 10,2 Prozent Thälmann. Gleichzeitig fanden in Preußen, Württemberg, Hamburg und Anhalt Landtagswahlen statt, die der NSDAP erhebliche Gewinne brachten, aber weder die Rechtsparteien noch die bisherige Koalition aus SPD und Bürgerparteien erreichten regierungsfähige Mehrheiten.

Die Krise der Weimarer Republik fand im Mai mit dem Rücktritt Brünings ihre Fortsetzung. Das Ende kam am 30. Jänner 1933 mit der Betrauung Adolf Hitlers als Reichskanzler.

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