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Keine Zumutung

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Niederösterreichs SPÖ trieb ihre „Schlachtrösser" zurück in den Stall. Sie wird keine Vorverlegung der Landtagswahlen provozieren.

Nach der Klausur des SPÖ-Landtagsklubs am 17. September verkündete Landesparteichef Leopold Grünzweig die neue Marschroute: „Der Klub hat formell beschlossen, keinen Antrag auf Auflösung des Landtags zu stellen." Der ehemalige Regierungskommissär der Hypobank und jetzt regierende ÖVP-Lan-deshauptmann Siegfried Ludwig soll aber nicht „aus seiner Verantwortung entlassen werden".

Konkret bedeutet das, daß die SPÖ bis zum 22. Oktober versuchen wird, Ludwig zumindest die politische Schuld an den Risikogeschäften der Landesbank zuzuschieben.

Das Verlangen der SPÖ, vor ei

nem Landtags-Unterausschuß noch einmal die ehemaligen Hy-po-Direktoren und -Kuratoren zu verhören, hat die ÖVP bereits abgelehnt. Sie beruft sich auf den Rechnungshofbericht, der über die Hypo-Spekulationen ‘Kreits sein Urteil gesprochen hat.

Grünzweig meint zwar, durch die Ablehnung der Verhöre mache sich die ÖVP verdächtig, doch er ist auch dafür: „Nach der Diskussion im Landtag muß endlich Schluß sein."

Für manchen „roten Falken" wurde damit vielleicht ein Traum zu Grabe getragen. Leopold Grünzweig jedenfalls als Führer der „Tauben" im SPÖ-Landtags-klub hat einen Sieg der Vernunft in den eigenen Reihen erfochten.

Sein Argument - „Eine Wahlvorverlegung kann man dem Wähler nicht zumuten!" - hat sich durchgesetzt.

Und Grünzweig hofft nun, daß das Geplänkel das Klima zwischen SP und VP nicht allzu sehr vergiftet habe.

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