Religionsphänomenologen schließen aus einer riesigen „Schale" am Eisgarner Kolo-manistein (fast eineinhalb mal zweieinhalb Meter Durchmesser), daß es sich hier um ein uralte Kultstätte handelt, die später „christianisiert" worden sein dürfte.Es gibt eine ganze Anzahl von „Schalensteinen" in Niederösterreich, um die sich zum Teil noch heute Sagen und fromme Legenden ranken: Der „Hohle Stein" bei Neunkirchen etwa, auf dem Maria mit dem Jesuskind bei ihrer Rast einen Eindruck hinterlassen haben soll. Auf dem „Heiligen Stein" bei Mitter-Retz-bach
Von 1945 bis 1988 gab's im blaugelben Landtag nur „schwarze" und „rote" Mandatare. Dann „knackten" die Freiheitlichen (damals noch FPO) die „schwarz-rote Hochburg", zogen nach jahrzehntelangem Bemühen mit fünf Mandaten ins Landesparlament. Nach wie vor aber hielt die ÖVP mit 29 Landtagssitzen die absolute Mehrheit und stellte den Landeshauptmann, damals noch Siegfried Ludwig, der im Oktober 1992 den „Hof" an Landeshauptmann-Vize Erwin Pröll übergab. Die SPÖ stellte mit 22 Sitzen Ernst Höger als Landeshauptmann-Stellvertreter.Die Landtagswahl am 16. Mai
Am Sonntag erprobt Niederösterreich ein neues Gemeindewahlrecht. Es gibt keine Bürgermeister-Direktwahl, aber Vorzugs-stimmen, und Personen „stechen” die Parteien.
Jörg Haiders politisches Schicksal könnte sich im Kuenringerland entscheiden: In Niederösterreich gibt es am 16. Mai vorverlegte Landtagswahlen. Sie sind der erste Test, wie groß der Schaden für die FPÖ durch den Flop des Volksbegehrens und die Spaltung ihres Parlamentsklubs ist.
Bei den Landtagswahlen 1988 mußten ÖVP und SPÖ im Land unter der Enns Haare lassen. Jetzt hat die FPÖ verloren: ihre Führungsgarnitur. Niederösterreich -im Jahr danach
Liegt es am Desinteresse? Liegt es am Wahlkampf? Die Wahlbeteiligung könnte die Mandatsverteilung in Niederösterreich am Sonntag zum Lotteriespiel machen.
Ein Tandem: Zwei hinter-einandergespannte Pferde vor einem Wagen. Oder ein Fahrrad, bei dem zwei treten und einer lenkt. Beides paßt zu Niederösterreich vor der Wahl.
Die Konkurrenz für ÖVP und SPÖ bei den niederösterreichischen Land-tagswahlen am 16. Oktober formiert sich. Als Herausforderer: ein Krünes und viel Grünes.
Am 21. Februar 1987 startete die blau-gelbe SPÖ in Wiener Neustadt ihre Zukunftsdiskussion über die Aufwertung der Landes- Regionen. Motto: „Niederösterreich soll blühen!“Landeshauptmann-Stellvertreter und SP-Landesobmann Ernst Höger war mit dieser Startveranstaltung „in die Höhle des Löwen“ gegangen. Die Wiener Neustädter SPÖ unter dem „roten“ Bürgermeister Gustav Kraupa hatte vor der Hauptstadt-Volksbefragung im März 1986 offen gegen die Landesparteispitze den Aufstand geprobt.In Wiener Neustadt war auch der Jubel am geringsten, als am 10. Juli 1986 im Landtag St.
Das Land Niederösterreich geht sein „Jahrhundertprojekt“ — so Landeshauptmann Siegfried Ludwig, VP, und sein Stellvertreter SP-Landesobmann Ernst Höger unisono — mit vorbildlicher Akribie an. Schon vor dem Sommer wurde eine „Hauptstadt Planungs-Gesellschaft m. b. H.“ gegründet. Ihre drei Vorstandsposten wurden über das Management-Beratungsbüro J. F. Jene-wein (Wien und Scheibbs) öffentlich ausgeschrieben. Und der Ansturm der Bewerber war beachtlich: 266 Interessenten meldeten sich.„Ins Auswahlverfahren haben sich die Politiker nicht eingemischt“, lobt J. F. Jenewein,
Niederösterreichs Politiker haben deg Startschuß für ein Langzeitprojekt gegeben: St. Pölten wird Landeshauptstadt, die Landesviertel werden gleichzeitig aufgewertet.
Niederösterreichs Landespolitik ist am 15. Mai in eine neue Phase getreten. Leopold Grünzweig, seit 1980 „roter“ Landes-Vize nahm Abschied. Und Landeshauptmann Siegfried Ludwig nahm das zum Anlaß für eine „kleine Regierungsumbildung“, in der er selbst künftig ein „Super-Ressort“ “besetzt.Grünzweigs Rückzug nach 27 aktiven Jahren aus der Landespolitik war seit 16. Oktober 1983 programmiert. Bei den Landtagswahlen verlor damals die blaugelbe SPÖ an die VP drei Mandate (VP jetzt 32, SP 24). Bald darauf signalisierte Grünzweig—seit 1980 auch SP-Landesobmann —
Das Österreichische Institut für Raumordnung listet Vorteile einer blau-gelben Metropole auf, die die Nachteile bei weitem überwiegen. Es gibt aber auch letztere.
Hat die Kirche das Staatskir-chentum Kaiser Joseph II. überwunden? Und wann? Im Kampf gegen den Liberalismus des 19. Jahrhunderts, erst 1938 oder nach 1945? Im Jubiläumsjahr 1985 berechtigte Fragen. Ist dieses Jahr doch für einen Teil der Kirche Österreichs selbst Jubiläumsjahr: 1785 wurden die Diözesen Linz und St. Pölten gegründet — über Betreiben Kaiser Joseph II.In der Diözese St. Pölten versuchen zwei Jubiläums-Ausstellungen Antworten auf die eingangs gestellten Fragen.Direkt mit der Geschichte der Diözese beschäftigt sich die Ausstellung „200 Jahre Diözese St.
Als vor drei Jahren die Aktion „Niederösterreich schön erhalten - schöner gestalten” mit einem Zwei-Millionen-Budget startete, rümpfte mancher blau-gelbe Politiker die Nase. Der „Vater” der Aktion, Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Pröll, hat damit allerdings „Nase” bewiesen. Denn aus der Aktion ist eine „Dorf-emeuerungs-Bewegung” entstanden, die immer breiteren Rückhalt bei den Landesbürgern findet. Inzwischen wurden bereits „Richtlinien für die Dorferneuerung” verabschiedet.„Der Baustil ist Ausdruck des kulturellen Niveaus und der geistigen Gesinnung”,
Durch die Gemeinderatswahlen am 14. April könnte Bewegung ins kommunalpoütische „Ökosystem” Niederösterreichs kommen. ÖVP und SPÖ glauben zwar nicht an große Veränderungen. Aber es gibt zwei „Unbekannte”: „grüne” Bürgerlisten und Zweit-wohnsitzer. Die Premiere der Briefwahl in Wiener Neustadt macht den 14. April überdies für ganz Österreich interessant.Uber eine Million Wahlberechtigte werden in 559 Gemeinden zu den Urnen gebeten (die Statutar-städte St. Pölten, Krems, Waidhofen a. d. Ybbs haben einen eigenen Wahltermin). Derzeit regieren in 394 Gemeinden
Die beiden im Nö Landtag vertretenen Parteien ÖVP und SPÖ glauben, auch in Zukunft vor „Grünen" und „Kaspanazes" nicht zittern zu müssen. Nicht zuletzt des-halb, weil sie am 8. November ein neues Umweltschutzgesetz und eine Novelle zum Naturschutz verabschiedet haben.• Ein gegenüber dem Land nicht weisungsgebundener „Umweltanwalt". Er wird den Landesbürgern beratend zur Seite stehen — auch bei Bürgerinitiativen. In Umwelt-Verfahren hat er Parteienstellung.• Jede Gemeinde muß einen „Umwelt-Gemeinderat" oder einen „Umwelt-Ausschuß" bestellen.•
Braucht Niederösterreich eine eigene Hauptstadt? Seit dem Frühjahr wird darüber diskutiert (FURCHE 13/1984). Eine neue Umfrage signalisiert eine breite Zustimmung.
Bis zum 6. Jänner 1985, bis zum Dreikönigstag also, muß die nächste Hain-burg-Entscheidung fallen. Unberührt dürfte die Aulandschaft bis dahin dennoch nicht bleiben.
Das beliebteste Spiel im blaugelben Landhaus ist derzeit „Hainburg Pingpong". ÖVP und SPÖ versuchen einander die unpopuläre Entscheidung über den Bau des Donaukraftwerks Hainburg zuzuspielen. Denn für das Naturschutzverfahren ist das Land Niederösterreich zuständig.Noch hat man im Landhaus selbst „Galgenfrist". Denn am Zug sind derzeit die drei von einem Kraftwerksbau im Raum Hainburg unmittelbar betroffenen Bezirkshauptmannschaften Bruck a. d. Leitha, Gänserndorf und Wien-Umgebung. Als Naturschutzbehörden erster Instanz haben sie ein Naturschutzverfahren
Niederösterreich startet von einer soliden Basis ins nicht problemlose Jahr 1984. Die Herbstwahlen haben klare parteir politische Verhältnisse geschaffen. Und in der Landespolitik gelangen—durch den Streit um Landeshauptmann Siegfried Ludwig wenig beachtet — wichtige Weichenstellungen.Die Bewältigung der Wirtschaftsflaute ist sicher das Hauptproblem. Landesfinanzre-ferent Erwin Pröll hat dafür mit seinem Haushaltsplan Weichen gestellt. Von dem 23,6 Milliarden-Budget werden über acht Milliarden der Wirtschaftsförderung und Arbeitsplatzsicherung zufließen.Was dem Finanzminister bei
In Niederösterreich geht in dieser Woche der kürzeste Landtagswahlkampf seit 1945 zu Ende. Obwohl vor allem die beiden Regierungsparteien ÖVP und SPÖ in den Wochen nach dem Papstbesuch alles taten, um die Wähler für sich zu mobilisieren — die „Wahlkampf-Fieberkurve“ im Land unter der Enns zeigt bestenfalls auf „erhöhte Temperatur“.Fast ist man geneigt, die Konterfeis der Spitzenkandidaten, die allüberall von den Plakatwänden lächeln, für das einzige Symptom der bevorstehenden Wahlen zu halten. Landeshauptmann Ludwig, ÖVP, blickt zuversichtlich in die Ferne. „Gebt mir
Unmittelbar nach dem Abschied von Papst Johannes Paul II. hat in Niederösterreich die Intensivphase des Wahlkampfs begonnen. Bis zur vorverlegten Landtagswahl am 16. Oktober sind es nur noch vier Wochen. Es ist somit der kürzeste Wahlkampf in Niederösterreich seit 1945. Und der billigste. Sagt man in der VP. Aber es wird manche Hinterfotzigkeit zu erwarten sein.Im blau-gelben Landtag besetzt die ÖVP derzeit 29 Sitze. Der SPÖ fallen 27 Mandate zu. Würde sieam 16.10. ein Mandat dazugewinnen, würde sie den Landeshauptmann stellen. Die „schwarze Hochburg“ Niederösterreich wäre dann
Der Wahlkampf hat in Niederösterreich schon vor Wochen begonnen. Jetzt wurde die dazugehörige Landtagswahl vorverlegt. Von ursprünglich 8. April 1984 auf nunmehr 16. Oktober 1983.Mit Mehrheit beschlossen hat die Wahlvorverlegung die blaugelbe ÖVP. Sie war im nun aufgelösten Landtag mit 29 Mandaten vertreten. Offizieller Vorverlegungsgrund: die Vorverlegung der Arbeiterkammerwahlen von Juni 1984 auf den ursprünglichen Landtägswahltermin. Der bundesweit geführte Arbeiterkammer-Wahlkampf hätte die Landesprobleme überlagert. Heißt es in der ÖVP.Gegen die Wahl Vorverlegung hat sich die
In Niederösterreich können derzeit noch Wetten angenommen werden. Ob nämlich die Landtagswahlen im größten Bundesland vom regulären Termin — Frühjahr 1984 - auf den heurigen Herbst vorverlegt werden. Vor allem in der Landes-VP spekuliert man mit enormen Stimmengewinnen durch eine Herbstwahl.Noch am Abend des National- rats-Wahltages sprachen sich VP-Landesobmann Siegfried Ludwig und sein Herausforderer SP-Chef Leopold Grünzweig für ein Auslaufen der Legislaturpe-riode aus. Einstimmiger Tenor auf Journalistenfragen: Gewählt wird im Frühjahr 1984, näherhin am 8. April.Wer
Woraus können benachteiligte Regionen unseres Landes Hoffnung schöpfen? Von der Politik fühlen sie sich im Stich gelassen. Setzen sie ganz auf ihre eigene Kraft?
Bei der ÖVP-Niederösterreich bellten die „bunten Hunde" mit. Die blau-gelbe SPÖ lud auch parteipolitisch nicht „eingefärbte" Interessenten zur Diskussion. Beide Parteien wollten damit ihre Offenheit dokumentieren — bei der Erstellung ihrer „Problemlösungsprogramme" für die neunziger Jahre.Die SPÖ hat übrigens die ÖVP um mehr als nur Nasenlänge überflügelt. Ihr Arbeitsprogramm „Niederösterreich '90" wurde bereits von einem Landesparteitag am 11. September gou-tiert. Für das „Modell NiederÖsterreich" der ÖVP geht erst am 18. November die
Was kann ein Bundesland selbst für die Familien tun? Nur die Politik der Bundesregierung kritisieren? Niederösterreich will künftig einen eigenständigen Weg suchen.
Skandalsand im Getriebe der niederösterreichischen Landespolitik: bei wichtigen Vorhaben geht nur sehr wenig weiter. Trotzdem hat die Zusammenarbeit eine Chance
Zwei angeschlagene Landesparteisekretäre und ein Polit-Krimi, in dem jeder jeden verdächtigt: in Niederösterreich geht es drunter und drüber. Und um die Mehrheit.
Theologie wird Politische Theologie, wenn sie der ständigen Konfrontation mit Zeit und Gesellschaft nicht entflieht, sondern sie annimmt. Als Ergebnis dieser Konfrontation entwirft Politische Theologie konkrete Wege von Nachfolge-Praxis für eine Kirche, die nicht bereit ist, sich vom Denken und den Zielvorstellungen einer Zeit vereinnahmen zu lassen.Politische Theologie leistet durch dieses Aufzeigen möglicher Nachfolge-Praxis ihren Beitrag zur Erfüllung des prophetischen Auftrags der Kirche.Politische Theologie wird aber auch zur prophetischen Korrektur an einer Kirche, die über ihre
1982 so11 f Nieder" X jr O Österreichs Pendler Erleichterungen bringen. ÖVP und SPÖ streiten nur über das Wie. Für die Wien-Pendler hat 1982 allerdings mit höheren Tarifen der Wiener Verkehrsbetriebe begonnen. Ein „Pendlerkrieg" zwischen Niederösterreich und Wien drohte. Nun zeichnet sich doch ein Ansatz für eine Pendlerlösung ab: Der Verkehrsverbund Ost.Tausende blau-gelbe Landesbürger sind täglich unterwegs in die wirtschaftlichen Schwerpunktregionen. Uber 100.000 Niederösterreicher überschreiten die Landesgrenzen. Nach Steyr und Linz etwa. Die Mehrheit der
Mit schönen Farbprospekten und weniger schönen Untergriffen ringen Niederösterreichs Parteien um eine möglichst gute Ausgangsposition für die nächste Landtagswahl.
In Wien duellieren sich die Parteien mit Volksbefragungen, in Niederösterreich mit indirekten Volksbegehren. Die Regie im Hintergrund ist allerdings durchsichtig.
Niederösterreichs SPÖ trieb ihre „Schlachtrösser" zurück in den Stall. Sie wird keine Vorverlegung der Landtagswahlen provozieren.Nach der Klausur des SPÖ-Landtagsklubs am 17. September verkündete Landesparteichef Leopold Grünzweig die neue Marschroute: „Der Klub hat formell beschlossen, keinen Antrag auf Auflösung des Landtags zu stellen." Der ehemalige Regierungskommissär der Hypobank und jetzt regierende ÖVP-Lan-deshauptmann Siegfried Ludwig soll aber nicht „aus seiner Verantwortung entlassen werden".Konkret bedeutet das, daß die SPÖ bis zum 22. Oktober versuchen wird,
Ein politisches Spätsommergewitter entlädt sich derzeit über Niederösterreich. Zumindest wirkte die Ankündigung von SPÖ-Landesparteiob-mann Leopold Grünzweig, in seiner Partei überlegte man einen Mißtrauensantrag gegen Landeshauptmann Siegfried Ludwig, wie ein Blitz aus tieiterem Himmel. Und die möglichen Konsequenzen drohen wie Donnergrollen: Neuwahlen zur Halbzeit der Legislaturperiode.Über die Möglichkeit eines Mißtrauensantrags hatte Leopold Grünzweig in einem Sommergespräch mit den „Niederösterreichischen Nachrichten" geplaudert. Der 22. Oktober - an diesem Tag wird im
Niederösterreichs Landeshauptmann Siegfried Ludwig läßt seit einiger Zeit seine politischen Großtaten von einem „Barden“ besingen. Ob im persönlichen Gespräch oder bei Pressekonferenzen: Eifrig verkündet dieser die Saga von der „Neuen ÖVP in Niederösterreich“, geschaffen vom keineswegs „gehürnten“ Siegfried.Und pikanterweise ist der unermüdliche Sänger niemand anderer als der - durch Parteigericht unter LH Andreas Maurer aus der blau-gelben ÖVP ausgeschlossene - Ex-Bürgermeister von Melk, Kurt Wedl.Ludwigs „Barde“ kann übrigens mit Walther von der Vogel weide
Jubel in Niederösterreich: Die vorläufige Auswertung der Volkszählungsergebnisse vom 12. Mai hat ergeben, daß der seit 1945 anhaltende Bevölkerungsrückgang im größten Bundesland gestoppt scheint. Mit vorläufig gezählten 1,439.561 blaugelben Landesbürgern ist sogar eine Zunahme von 25.400 Bewohnern zu verzeichnen. Was Wien drohen wird - eine Abwanderung von Nationalratsmandaten -, dürfte Niederösterreich erspart bleiben.Das gute Gesamtergebnis kann allerdings nicht über die vielen ungelösten Probleme hinwegtäuschen, die sich dahinter verbergen.Die 21 politischen Bezirke im Land
„Die Leute merken: Da weht jetzt ein neuer Wind“, freute sich Niederösterreichs noch neuer ÖVP-Landes- parteiobmann Siegfried Ludwig kürzlich in Schloß Laxenburg. Sein Grund zur Freude: Die blau-gelbe Volkspartei hatte am 11. Juni ins internationale Konferenzzentrum südlich von Wien geladen, um den Startschuß für eine Leitlinien-Diskussion zu geben. Und auf Anhieb waren fast 500 Leute erschienen.Ludwig kann sich umso mehr geschmeichelt fühlen, als das, was da nach Laxenburg geeilt war, sich keineswegs nur auf ÖVP-Fußvolk und „schwarze“ Prominenz beschränkte. Ihr interesse an
In Niederösterreich tut sich etwas. Seit Aschermittwoch steht es fest: Damen sind Trumpf. Die blau-gelbe Landesregierung wird von sieben auf neun Mitglieder aufgestockt. Und FPÖ- Landesobmann Harald Ofner, der gleich auch den Landtag von 56 auf 80 Sitze aufstocken wollte, fiel mit seinem Wunsch durch. Trotzdem kam es fast zum Wirbel.
Siegfried Ludwig hat sich den Rük- ken freigespielt. Genau zehn Tage vor seinem Regierungsantritt als neuer Landeshauptmann von Niederösterreich, am 22. Jänner, hat er seinen Frieden mit dem politischen Gegner unter Dach und Fach gebracht.Das Parteienabkommen, am 12. Jänner von den Landesparteivorständen von ÖVP und SPÖ „ratifiziert“, hat sein Image als beinharter ÖAAB- Personalpolitiker zu dem eines „Landesvaters“ aufpoliert. Auch die „roten“ Landeskinder werden ihm die Gefolgschaft nicht verweigern können.In Niederösterreich waren die Parteifronten zwar
Niederösterreich, einst Vorposten der „westlichen Welt" im Osten - zumindest im Reich Karl des Großen und später wieder in der Besatzungszeit -steht zu unrecht im Ruf, am meisten von den alten Feudalstrukturen in die Demokratie „herübergerettet" zu haben. Seit 1. Jänner 1979 hat es die modernste Landesverfassung. Und wenn mit 1. Juli 1981 ihre Ausführungsgesetze in Kraft treten, können sich die Niederösterreicher die „Schweizer Österreichs" nennen. Das „Kuenrin-gerland" ist dann nämlich Schrittmacher in Sachen demokratischer Mitbestimmung auf
Die Aufhebung des „Berufsverbots für Sozialisten im Landesdienst" war eine der Forderungen des neuen SPÖ-Chefs von Niederösterreich, Leopold Grünzweig, bei Amtsantritt. Und Grünzweig meinte, in der Personalpolitik werde die „Stunde der Wahrheit" für den neuen Mann an der ÖVP-Lan: desspitze, Siegfried Ludwig, schlagen.Die Uhr hat die „Stunde der Wahrheit" schon anzuschlagen begonnen. Auf dem Landesparteitag der ÖVP in Hollabrunn am 8. November kündigte Ludwig als neugewählter Landesob-mam auch neue Leitlinien für die Personalpolitik an. Bereits am 10. November
Alt-Niederösterreicher sagen, einen derartigen Wandel habe die Landespolitik in Niederösterreich seit 1945 noch nicht durchgemacht. Und man muß nicht unbedingt Intim-Kenner des blaugelben politischen Parketts sein, um einzusehen: Spätestens am kommenden Wochenende - nämlich mit dem Reformparteitag der ÖVP Niederösterreichs am 8. November in Holla-brunn - beginnt im Land unter der Enns eine neue Ära.Zumindest sitzen neue Männer an den Schalthebeln. Sowohl in den Spitzen der beiden im Landtag vertretenen Parteien ÖVP und SPÖ, als auch an der Landesspitze. Der neue ÖVP-Chef im Land
Seit 18. September ist es, die Zustimmung der ÖVP-Delegierten am Landesparteitag im November vorausgesetzt, fix: Andreas Maurer übergibt Landes- und Parteihof an Siegfried Ludwig (FURCHE 36/80). Nicht nur Niederösterreichs ÖVP, auch die SPÖ verknüpft damit Hoffnungen.SPÖ-Obmann Hans Czettel nutzte bereits die Sommermonate. Er griff die mit Reformen beschäftigte ÖVP heftig an und kratzte am Image des abtretenden Landesvaters Andreas Maurer.Czettels Hauptvorwurf: SPÖ und ÖVP hätten im niederösterreichischen Landhaus in der Wiener Herrengasse keinen „Brückenkopf", weil Maurer
Eine funkelnagelneue blau-gelbe ÖVP soll am 8. November entstehen: Das jedenfalls ist das Ziel des Reformparteitags der ÖVP Niederösterreich. Kein Wunder, daß mit Hinblick auf dieses „magische Datum" einige ÖVP-Spitzenfunktionäre kaum zu Sommerferien kamen.Da gab es aber noch etwas, was den Sommer vermieste: Einen hausgemachten „Bankenkrach'J den die SPÖ begeistert zur Entsatzoffensive für den Wiener AKH-Skandal hochzustilisie-ren versuchte.Was der ÖVP nebst dem Reformfieber Kopfweh bereitet, sind eine Reihe von Spekulationsgeschäften, die Niederösterreichs Hypobank in den
In Niederösterreich - so sagt man -gehen die Uhren anders. Die einen beziehen das auf die politischen Konstellationen: Im Landtag führt die ÖVP mit zwei Mandaten. Die anderen beziehen den anderen Gang der Uhren auf die eingefahrenen politischen Strukturen: Auf dem Land regiert der ÖVP-Bauernbund, im Landesdienst der ÖAAB, in größeren Betrieben die SPÖ-Gewerkschafter.Vielleicht aber kommt in die politische Landschaft demnächst Bewegung.Konkret: Andere Konstellationen könnte es nach dem ÖVP-Reformpar-teitag vom 8. II, in Krems geben. Da soll sich die ÖVP des größten Bundeslandes an