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Ein Grund zum Feiern?

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Vor 50 Jahren, im Juli 1944, wurden Weltbank und Internationaler Währungsfonds gegründet. Der „runde” Geburtstag wird heuer im September in der spanischen Hauptstadt Madrid gebührend gefeiert. Rund 15.000 Banker, Wirtschaftsleute, Politiker und Vertreter der Medien werden erwartet.

Der Währungsfonds (177 Mitgliedstaaten) verfolgt das Ziel, die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Währungspolitik zu verbessern, die Geldwertstabilität zu fördern, bei der Verwirklichung eines multilateralen Zahlungssystems mitzuwirken und Zahlungsbilanzdefizite zu beheben. Die Kreditgewährung setzt ein Programm zur Sanierung der Wirtschaft voraus.

Die Gründung der Weltbank erfolgte in der Absicht, einen gemeinsamen Beitrag zum Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Länder sowie zur Entwicklung wirtschaftlich schwacher Staaten zu leisten. Heute befaßt sich die Weltbank (175 Mitgliedstaaten) ausschließlich mit Strategien zur Bekämpfung der Armut in der Dritten Welt.

Das Jubiläum ist für die einen Grund zum Feiern, für die anderen Anlaß zu herber Kritik. Weltweit wollen Entwicklungs-, Frauen-, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Kontrapunkte zu den offiziellen Veranstaltungen setzen und auf die - wie es heißt - „oftmals verfehlte Finanzierungspolitik” der beiden Institutionen aufmerksam machen. Auch aus Österreich kommt Tadel, zum Beispiel in einem von den österreichischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Auftrag gegebenen und am Dienstag präsentierten Dossier mit dem Titel

„50 Jahre Weltbank - Einschätzung und Forderungen österreichischer Organisationen'. In Fallbeispielen wird die oftmals zerstörerische Politik der Weltbank dargestellt. Dazu gehören Megaprojekte in der Dritten Welt, wie Staudämme oder Kohlekraftwerke, Hilfe bei der Abholzung von Regenwäldern und Ausbeutung von Bodenschätzen.

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