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Offen sein für Fremdes

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Für Integration gibt es zwei \or-aussetzungen: Das eine sind die rechtlich-politischen, das andere die gesellschaftlichen. Bei den rechtlich-politischen Forderungen wollen wir das Wahlrecht für Ausländer bei unbefristeter Aufenthaltsbewilligung, Zugang zu Gemeindewohnungen und zwar gemäß dem Ausländeranteil in AVien und eine automatische Arbeitsgenehmigung bei Aufenthaltsbewilligung. AVeiters müssen die ganzen bürokratischen Schikanen abgeschafft, die schulische Integration vorangetrieben werden. Auch der Zugang zur Bildung gehört verbessert. Bildung ist das Integrationsmittel Nummer eins. Ebenfalls dazu gehört die Unterstützung von privaten Organisationen und Kulturvereinen, die die Integration von Ausländern zum Ziel haben. AVenn das alles der Fall ist, dann sind die Türen zur Integration 1 geöffnet

Die gesellschaftspolitischen" A'or-aussetzungen gelten, das möchte ich betonen, für beide Seiten. Das ist auch an die Ausländer adressiert. Auch die müssen integriert werden wollen, ohne daß Integration gleich Assimilation heißen muß. Ich will dazu folgende Schlagwörter nennen: offen sein für Anderes, Aerschiedenheit anerkennen, Chancengleichheit, beispielweise am Arbeits- und Wohnungsmarkt, Interesse und Respekt gegenüber anderen Kultur- und Lebensformen, kurz gesagt, gute Nachbarn sein.

Letztlich heißt das auch: wenn ich guter Nachbar sein will, dann muß ich kommunizieren können und auch die Sprache erlernen wollen. Mangelnde Sprachkenntnisse entstehen dadurch, daß keine Integrationsmöglichkeiten gewährt werden, und daß Ausländer in einer Art Ghettosituation und durch Illegalität ausgegrenzt werden.

Eine Aufnahmsprüfung halte ich nicht für notwendig. Der beamtete Zwang zu einer Deutsch- oder Geschichtsprüfung geht zu weit. Was machen wir dann zum Reispiel mit einem finnischen Manager, sollen wir den dann auch auf die Schulbank zitieren? Oder vielleicht dessen Gattin, die nachkommt? Fragen wir die dann etwa auch: Wer war denn Maria Theresia und von wann bis wann hat sie gelebt?

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