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Leider viel zu kurzsichtig

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Ende September ist die 14. Weltenergiekonferenz in Montreal zu Ende gegangen. Man hat sich darauf geeinigt, dem Umweltschutz mehr Beachtung zu schenken, hat jedoch der Nutzung alternativer Energieformen eine Absage erteilt.

Votiert wurde immerhin für eine Erhöhung des Energiepreises. Ihm müßten in Zukunft auch alle Folgekosten für die Umwelt zugerechnet werden. Die auf diese Weise erzielten Zusatzeinnahmen sollten für die Umweltsanierung zweckgebunden werden.

Als Instrument wird die Einhebung von Energiesteuern empfohlen.

Über den Problemkreis Anstiegs des C02-Gehaltes der Luft und damit der Gefahr eines Anstiegs der Temperaturen wurde zwar ausführlich debattiert, aber keine Einigung erzielt. Es blieb sogar umstritten, ob ein Temperaturanstieg nicht insgesamt sogar positiv zu beurteilen sei.

Weil erneuerbaren Energieformen keine Chance zugebilligt wurde, richten sich die Staaten darauf ein, die Energieversorgung auch weiterhin vor allem mit fossilen Brennstoffen sicherzustellen.

Der Kernkraft wurde derzeit - wegen ihrer Ablehnung durch die Bevölkerung - kaum Chancen eingeräumt. Sie könnte aber, so war die vorherrschende Ansicht, im Falle eines dramatischen Anstiegs des „ Treibhauseffektes“ und der dann notwendigen Einschränkung von Verbrennungsprozessen wieder zum Zug kommen.

An diesen Ergebnissen wird mit erschreckender Deutlichkeit klar, wie träge unser System reagiert. Nur unmittelbar nachweisbare Probleme (wie derzeit die dramatische Luftverschmutzung) löst Reaktionen aus. Die sich aber bereits abzeichnende Langfristkatastrophe einer globalen Klimaveränderung wird ignoriert. Genau dasselbe haben wir ja schon oft erlebt: mit der Atomenergie, mit dem Abbau der Ozonschicht, mit dem sauren Regen

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