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Digital In Arbeit

Mammut

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Wer erinnert sich noch an die erste Mondlandung? Aber stundenlang verharrten damals auch die Menschen in Osterreich vor dem Fernsehschirm, um bei diesem historischen Ereignis live dabeizusein.

Der ORF begründete mit den perfekten Mammut-Informationsshows von den US- Weltraumunternehmungen, aber auch mit den verschiedenen US-Wahlnächten seinen Ruf als Meister der Inszenierung von angeblichen und tatsächlichen internationalen Großereignissen.

Die Faszination des Mediums Fernsehen war zu dieser Zeit noch ungebrochen. Die Welt rückte vermittels TV immer enger zusammen. Kein Toter in Vietnam, kein hungerndes Kind in Bangla Desh entging den Objektiven der Kameras.

Inzwischen hat Fernsehen seine Hochblüte wohl schon hinter sich. Das Publikum begnügt sich mit dem täglichen Programmeintopf— Serien, Filme, Quizspiele. Und die Zuseher warten Woche für Woche auf was Neues. Aber es kommt nicht, kommt nicht...

Da greifen die Fernsehmacher auf eine Sendeform der Blütezeit zurück und versuchen, die Zuseher wieder mit Mammutsendungen bei der Stange zu halten.

Am Heiligen Abend zum Beispiel läuft nun schon seit einigen Jahren vom frühen Morgen bis in den Abend hinein das Unternehmen ,J-.icht ins Dunkel”. Und nach der Übertragung der Berliner Filmnacht vor einigen Wochen sind nun auch die Deutschen auf den Geschmack gekommen: „Bach nach acht” (16.3., FS 2) ehrte den Meister bis in die Morgenstunden. Der ORF wollte da nicht zurückstehen und sendete in voller Länge.

Ob die Zuseher heute jedoch noch stundenlang vor dem Bildschirm ausharren, steht auf einem anderen Blatt. A ber mit Mammutsendungen hat man ja schon einmal Erfolg gehabt.

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