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Mindszentys allerletzte Reise

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Am 3. Mai kehrt die Symbolfigur des ungarischen Katholizismus, Kardinal Jözsef Mindszenty, in seine Heimat zurück. Seine allerletzte Reise, die ehrenvollen Trauerfeierlichkeiten sind geeignet, manche Fragen um seine Persönlichkeit, sein politisches und kirchliches Wirken in den Hintergrund zu drängen.

Österreich Beobachter fragen auch, warum die Wahl Johannes Pauls II. nicht auf Wiens Alt-Erz -bischof Kardinal Franz König, sondern auf den seinerzeitigen Nuntius in Österreich, Kardinal Opilio Rossi, als Päpstlichen Delegaten bei den Begräbnisfeierlichkeiten in Esztergom gefallen ist. Kardinal Rossi kommen sicherlich große, aber unbekannte Verdienste der diskreten Diplomatie bei den Verhandlungen zwischen dem Vatikan und Budapest zu, die Mindszenty 1971 die Ausreise nach Wien ermöglichten. Kardinal König hatte aber das engere Verhältnis zur Person Mindszentys und den Vorgängen um ihn. Ein anderer Kardinal, Läszlö Paskai, indirekter Nachfolger Mindszentys als ungarischer Primas, machte in diesen Tagen von sich reden: Nie dementiert, wird so manche Wertung Mindszentys durch den jetzigen ungarischen Primas tradiert, die aufhorchen ließ (siehe Seite 4). Eine andere Gruppierung hält den Zeitpunkt der „Heimholung" Mindszentys für falsch. Auch werden Für und Wider einer kirchlichen Kanonisierung des schwierigen, aber leidgeprüften Kirchenmannes unter den Magyaren heftig diskutiert.

Auch Österreich bereitet sich auf die Gottesdienste und Feiern im Zusammenhang mit der Überführung Mindszentys aus Mariazell nach Esztergom - die FURCHE berichtete bereits kurz darüber -vor. Die Diözese Graz-Seckau wird unter Leitung Bischof Josef Webers dem ungarischen Primas in einer Eucharistiefeier am 2. Mai um 14.30 Uhr Respekt zollen.

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