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25. Todestag Am 6. Mai jährte sich zum 25. Mal der Tod Kardinal Jozsef Mindszentys im österreichischen Exil . Der ungarische Primas war ein unbeugsamer Gegner der Nationalsozialisten und der Kommunisten. 1944/45 sperrten ihn die faschistischen Pfeilkreuzler ein, 1948 das stalinistische Regime. Beim Ungarnaufstand 1956 kam Mindszenty frei, nach dessen Niederschlagung flüchtete er in die US-Botschaft von Budapest, wo er bis 1971 lebte. Mindszenty geriet in Gegensatz zur Ostpolitik Papst Pauls VI., verließ aber 1971 auf dessen Geheiß Ungarn schweren Herzens und ließ sich in Österreich nieder, wo er 1975 starb. 1991, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wurden seine Gebeine an seinen Bischofssitz Esztergom überführt; ein Seligsprechungsverfahren läuft.

In Österreich finden am kommenden Wochenende Gedenkfeiern für Mindszenty statt. Kardinal Franz König, der Mindszenty wiederholt in im Budapester Asyl besucht hat, wird am Sonntag, 14. Mai in Mariazell - wo Mindszenty 1975-91 begraben war - einen Gedenkgottesdienst feiern. Anschließend findet im Superiorat von Mariazell eine Festakademie zu Ehren Mindszentys statt. APA, KAP * Kirchenaustritte 1999 haben die Austritte aus der katholischen Kirche in Österreich einen neuen Höhepunkt erreicht: 44.359 Personen kehrten im vergangenen Jahr der katholischen Kirche den Rücken. Diese Zahl liegt knapp höher als im Rekord-Austrittsjahr 1995, als die Affäre Groer aufbrach. Das bedeutet einen Zuwachs von 14 Prozent gegenüber 1998. Am dramatischsten ist die Lage in Vorarlberg, wo die Steigerung gegenüber 1998 mehr als 35 Prozent betrug.

Der Grazer Bischof Johann Weber wies darauf hin, dass der Kirchenaustritt erst am Ende eines langen Prozesses der Entfremdung stehe. Christian Friesl, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, bezeichnete die Austrittsstatistiken als "Fieberkurve der Kirchenlage" und ortete in lokalen Konflikten wie der Abberufung von Generalvikar Helmut Schüller 1999 eine der Ursache für die steigenden Zahlen. Die Kirche müsse endlich erkennen, so Friesl, dass sie auch ein "öffentliches Ereignis" sei. Das Bild das etwa die Bischöfe abgäben, spiegle sich auch in der Austrittsstatistik wider.

Kardinal Schönborn kommentierte die Statistik: "Wo die persönliche Bindung nicht besteht, ist die Neigung zum ,Weggehen' schnell gegeben." Im "ZIB2"-Gespräch wies der Wiener Erzbischof aber auch auf den vollen Kirchen etwa in der Osterzeit hin. Der Vorarlberger Bischof Klaus Küng begründete den Anstieg in seiner Diözese auch mit der neuen Kirchenbeitragsvorschreibung, in der statt Quartalsbeträgen die ganze Jahresvorschreibung auf einem Erlagschein steht. APA, KAP

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