6893972-1980_04_05.jpg
Digital In Arbeit

NEIN zur Süd

Werbung
Werbung
Werbung

Bei der Mallnitzer Regierungsklausur stand wieder einmal das leidige Thema der Finanzierung von Süd- und Pyhrnautobahn auf der Tagesordnung. Dafür - und für den Straßenbau insgesamt -werden 20 Milliarden Schilling gesucht.

Bautenminister Karl Sekanina, ob seiner Durchschlag skr aß bei Amtsantritt gerühmt, hat in Kärnten aber nur erfahren, verriet Kanzler Bruno Kreisky, „von wem er kein Geld kriegt".

Von Hannes Androsch. Motto: NEIN zur Süd.

Just dieser Hannes Androsch versprach im Sommer 1975 feierlich, „die Südautobahn wird Mitte der 80er Jahre, also bis 1985, durchgehend befahrbar sein".

An das Geld hat der Finanzminister wohl nie gedacht?

Weit gefehlt. „Wir werden für die notwenigen zusätzlichen Mittel sorgen", wischte Androsch -

nachweisbar am 17. August 2975 — alle Bedenken, es könnte sich dabei nur um ein nebuloses Wahlversprechen handeln, vom Tisch.

Und für zusätzliche Mittel hat ja der Staatskassier zwischenzeitlich auch schon gesorgt. Unter diesem Titel wurde nicht nur die Mineralölsteuer saftig erhöht, sondern auch die Lkw-Steuer eingeführt.

Eine mit zwei getrennten Richtungsfahrbahnen durchgehend befahrbare Südautobahn wird -so wie für 1985 - wohl noch für viele andere Termine versprochen werden; schließlich kommen ja spätestens 1983 wieder Wahlen.

Vor Kleingedrucktem ist der Konsument durch ein ausgeklügeltes Gesetz weitgehend geschützt. Da kann man ihn nicht mehr so leicht anschmieren. Aber wer schützt den politischen Konsumenten, den Wähler, vor Großgesagtem?

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung