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Nurejew nach Wien?

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Fünfmal tanzt im Lauf dieses Monats Rudolf Nurejew in der Wiener Staatsoper die männliche Hauptpartie in Tschaikowskys „Schwanenseee”. Das darf man ohne Übertriebenen Optimismus als gutes Omen für eine künftige dauernde Bindung dieses einzigartigen Tänzers an die Wiener Staatsoper ansehen, zumal man weiß, daß dies auch der Wunsch des neuen Direktors Lorin Maazel ist.

Die Chancen sind gut: Der Posten ist ab 1982 vakant,und Nurejew hat mit 41 Jahren genau jenes Alter erreicht, da ein Tänzer sich die Frage stellt, wie es mit ihm nun weitergehen soll. Er wird, obwohl noch auf der vollen Höhe seiner Leistungs- und Ausdrucksfähigkeit, seine Auftritte allmählich reduzieren müssen. Und außerdem locken, als Kompensation, andere Aufgaben, wie Leitung eines großen Ensembles, Realisierung eigener Choreographien, vielleicht gelegentlich auch eine Opernregie…

Es ist sehr zu hoffen, daß die derzeitige Direktion die Chance nützt - denn das Wiener Angebot wird nicht das einzige sein, das an Nurejew in der nächsten Zeit herangetragen wird. Man möge ihm in jeder Hinsicht entgegenkommen und vor allem seine Wünsche mit den bestehenden Möglichkeiten abstimmen.

Wieviel Animation des Corps und der Solisten von einem Nurejew ausgeht, zeigte sich vergangenen Sonntag, als Gisela Cech ihr Rollendebüt als Odette-Odile technisch und ausdrucksmäßig glänzend absolvierte. Es gab Beifallsstürme für eine Bestleistung des gesamten Opernballetts.

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