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Poet T. S. Eliot

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Es war naheliegend, daß der eifrige Biograph Peter Ackroyd (1949 in London geboren) nach seiner Studie über Ezra Pound sich zu dem Werk „T. S. Eliot“ entschließen würde: zwei Amerikaner, meist in Europa lebend, überdies war der ein wenig ältere Pound der erste, der die Bedeutung Eliots erkannte, ihn unermüdlich förderte und richtig voraussagte, Eliot werde ihn einst an Ruhm übertreffen.

Breit dokumentiert das Buch, daß Eliot, Nobelpreisträger des Jahres 1948, zeit seines Lebens physisch und psychisch kränkelte; sein doppelter Leistenbruch war angeboren, im Winter litt er an einem Lungenemphysem, und das Unitariertum, dem er entstammte, belastete ihn so schwer, daß er auch nach seiner Konversion zur Hochkirche die Haltung seiner Väter in „extremer Form“ verkörperte. Er war Wahlengländer, lange unglücklich verheiratet, und das große Glück seiner zweiten Ehe währte nur acht Jahre: Er starb am 4. Jänner 1965.

Genau so schwierig war sein Aufstieg zum repräsentativen Dichter englischer Sprache. Ackroyd gelingt es, Leben und Werk indirekt zu belegen; es gibt nur ein paar Zitate, denn: „Es wurde mir von den Eliot-Erben untersagt, aus Eliots Veröffentlichtem, aber auch aus dem Unveröffentlichten oder aus seiner Korrespondenz zu zitieren.“ Trotzdem: das authentische Kompendium eines komplizierten Poeten.

T. S. ELIOT. Von Peter Ackroyd. Suhr-kamp Verlag, Frankfurt am Main 1988. 565 Seiten, Ln., öS 453,-.

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