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Rauch mit „Mascherl“

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Das Kohlekraftwerk Dürnrohr im Tullnerfeld ist der umweltfreundlichste Stromerzeuger seiner Bauart. Ein Drittel der Errichtungskosten floß in die Anlagen zur Schadstoffreduzierung. Ein hochmoderner Brenner etwa sorgt von vornherein dafür, daß wenig Stickoxide bei der Verteuerung der ohnehin schwefelarmen Kohle entstehen. Der entstickte Rauch passiert in der Folge Katalysatoren; spezielle Elektrofilter halten den Kohlestaub zurück. Durch eine Rauchgas-Entschwefelungsanlage wird auch das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid größtenteils reduziert. Was dennoch an Rückständen übrigbleibt, kann als hochwertiges Baumaterial verwendet werden.

Wenn die entstickten und entschwefelten Rauchgase den Schornstein des Kohlekraftwerkes verlassen, werden sie von automatischen Meßstellen erfaßt und außerdem mit einem ungiftigen Gas „markiert“. Diese Markierung von Rauchgasen - die Tracer-Methode - ist eine völlig neue Erfindung, die den Technikern der Verbundgesellschaft gemeinsam mit Wissenschaftern von Seibersdorf ge-

lungen ist. Sie findet bereits international große Anerkennung und wird vielfach nachgeahmt.

So wurden nach der Inbetriebnahme beider Blöcke des Kraftwerkes im Zeitraum Jänner bis Februar 1987 zusammen mit dem österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen Ausbreitungsmessungen mit Hilfe der Tracer-Technik durchgeführt.

Die Messungen ergaben bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen, daß sämtliche verursachte SO?-Immissionskonzentrationen weit unterhalb der geltenden Grenzwerte des Niederösterreichischen Luftreinhalte-gesetzes lagen und Dürnrohr nur einen kleinen Beitrag zu den gesamten Immissionskonzentrationen in diesem Gebiet lieferte.

Aber nicht nur Computer und hochsensible Meßgeräte wachen über die Umwelt Dürnrohrs. In einigen Meßstellen wird das Wachstum von besonders empfindlichen Pflanzen beobachtet. Sie reagieren besonders schnell und verläßlich auf sich verschlechternde Umweltbedingungen.

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