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Schwarze Katze

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Bruno Kreisky hat am l.Mai die Tore zur politischen Grüselkammer wieder einmal weit aufgemacht: Vorsicht vor der Schwarzen Katze, der Lieblingstochter des ständestaatlichen Faschismus, der unheiligen Allianz zwischen Christlichsozialen und Großdeutschen in der Ersten Republik, ruft er seinen Zuhörern vor dem Wiener Rathaus zu.

Daß Bruno Kreisky auch 1979 mit einer absoluten Mehrheit im Parlament ausgestattet allein regieren möchte, kann ihm nicht übel genommen werden. Welches andere Wahlziel sollte er sich stecken? Daß es aber zur sozialistischen Regierung nur eine Alternative gebe, den Rückschritt in die Bürgerkriegsatmosphäre der Ersten Republik, sollte ein Kanzler, der Demokratie auf seine Fahnen schreibt, nicht so leicht über die Lippen bringen.

Die Jugend von heute hält nichts von Richtersprüchen über die Rolle ihrer Väter in der Ersten Republik. Auch nichts von Richtersprüchen über die damaligen Sozialdemokraten. Wovon sie aber sehr wohl etwas hält, ist eine vorbehaltlose Bejahung Österreichs. Und hier wäre es ganz interessant zu wissen, wieviele jener Sozialisten, die am l.Mai eine Fahne zum Fenster hinaushängen, dies auch am 26. Oktober tun.

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