7033378-1989_40_01.jpg
Digital In Arbeit

Sich „bedeckt halten“?

Werbung
Werbung
Werbung

Auf dem bevorstehenden Landesparteitag der Wiener ÖVP muß Wissenschaftsminister Erhard Busek eine Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen, um weiter Landes-parteiobmann bleiben zu können. Das Wahlvorschlagskomitee hat ihn nach einer Abstimmung in diesem Gremium, die 36 zu 28 für Busek endete, als einzigen Kandidaten für dieses Amt vorgeschlagen.

Einen eigenartigen Rückzieher machte Buseks Herausforderer, der Vizepräsident des Wiener Stadtschulrates, Wolfgang Petrik, den vor allem der ÖAAB unterstützt. Ursprünglich hatte er erklärt, er werde auch eine Kampfabstimmung nicht scheuen.

Nun entzog sich Petrik einer Abstimmung im Wahlkomitee und will warten, ob Busek auf dem Parteitag die Zwei-Drittel-Hürde schafft. Erst dann möchte er antreten.

Politisches Taktieren dieser Art - Bereitschaft, für ein Amt zur Verfügung zu stehen, sich aber gleichzeitig „bedeckt zu halten“ und eine vorzeitige Konfrontation zu scheuen - ist auch Erhard Busek vorgehalten worden. Aber Busek hat sich auch bei allen seinen Schwächen als einer der besten politischen Köpfe der Ö VP ausgewiesen. Und verglichen mit den jüngsten Wahlschlappen anderer ÖVP-Lan-deschefs, die sogar noch über den Landeshauptmann-Bonus verfügten, fiel die Ö VP-Nieder-lage in Wien ja noch relativ glimpflich aus.

Ob man Petrik mehr zutrauen kann? Auf jeden Fall sollte sich einmal endgültig das Spielchen aufhören, daß man im Hinterhalt wartet, bis der Gegner gescheitert ist, um dann als Retterinder Not auf dieWa(h)lstatt sprengen zu können.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung