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Sinn des Lebens

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Wer, wie Jeannie Ebner, sich anschickt zu fragen und auf Antwort zu warten, um aus dem „Lebenschaos"' heraus und zum Sinn des Lebens zu finden, geht ganz gewiß als Philosophin an die Dinge heran, mit Herz und Verstand, innerlich betend um Einsicht, denn aus „Schwarzem und Weißem" ein farbig leuchtendes Bild zu gestalten, gelingt wohl nur jenen, die sich unentwegt darum bemühen und gleichzeitig Ehrfurcht vor dem Schöpfer empfinden.

So groß scheint Jeannie Ebners Ehrfurcht zu sein, daß sie IHN nicht eitel nennt, sondern bloß als JEMAND bezeichnet, der „alles" ist und deshalb in allem erscheint, ohne je sichtbar zu werden.

Dennoch, sie sucht IHN, überall und jederzeit, und geht den Dingen entgegen, den kleinen und kleinsten, in der Natur, im Pflanzen- und Tierreich, in Regen, Sonne und Schnee, auf Bergen, an Flüssen, vor allem aber in den Menschen selbst, deren Monadendasein sie aufbrechen möchte, wo immer dazu Gelegenheit ist, hoffend, daß sich im Schauen Symbolisches fände, im Gleichnis ein Zusammenhang oder die Ursache gar und die Lösung, um schließlich in diesem ihrem vielleicht reifsten und schönsten, weil einfachsten und klarsten Werk die Frage „Was bist du Leben?" nicht resigniert, sondern freudig beantworten zu können: Ein Teil der Schöpfung und von Anfang an der Ausdruck allumfassender Liebe, doch gibst du dein letztes Geheimnis nicht preis.

... UND HAT SEIN GEHEIMNIS BEWAHRT. Von Jeannie Ebner. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1991. 182 Seiten, öS 198,-.

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