Hoch schlugen die Wogen der innenpolitischen Diskussion nach einer Äußerung von Finanzminister Herbert Salcher in einem Interview mit der „Wochenpresse“, in dem er darauf hingewiesen hatte, daß die Frage einer höheren Besteuerung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld zwar vorläufig, aber nicht endgültig vom Tisch sei. Die Medien und die FPÖ-Regie- rungsmitglieder stürzten sich auf die vermeintliche Sensation: Es war eine Spätzündung. Noch deutlicher hat Salcher nämlich schon am 1. Juni im Gespräch mit der FURCHE ausgesprochen, daß die steuerliche Behandlung dieser Sonderbezüge im Rahmen der Steuerreform erneut zur Diskussion anstehe. In diesem Punkt wurde aber genaugenommen Salcher von keinem widersprochen: weder von Bundeskanzler Fred Sinowatz noch von Vizekanzler Norbert Steger. Dementiert wurde lediglich, was Salcher überhaupt nie so gesagt hat: eine isolierte Steuermaßnahme in diesem Bereich. Fast scheint es, daß es sich hier um ein durchaus gewolltes Mißverständnis handelt.
