6686286-1962_18_02.jpg
Digital In Arbeit

Es geht uns besser

Werbung
Werbung
Werbung

Neue Ideen zur Verbesserung des bäuerlichen Einkommens brachte in Linz ein Oberlandwirtschaftsrat aus Kiel den interessierten (und schockierten) Zuhörern zur Kenntnis. Der Bauer muß mehr verdienen, also mehr verkaufen. Jt weniger Bauern, um so mehr kann der einzelne verkaufen. Also: Landflucht tut not. Die Erzeugung der Urprodukte Getreide, Kartoffel, ist wenig einträglich, die Veredelungsprodukte Milch, Fleisch, bringen mehr ein. Je weniger die Menschen körperlich arbeiten, um so mehr verbrauchen sie die feineren Veredelungsprodukte. Die Veredelung ist verschwenderisch: aus 4 kg Getreide wird 1 kg Fleisch. Je mehr Beamte also, um so besser für uns Bauern. Sie schaffen Absatz und Geld. Und erzeugen können wir ja ganz leicht noch viel mehr. Wir brauchen nur unseren Beratern zu folgen: Milchwirtschaften nicht unter 20 Kühen und 4500 kg Milch je Kuh und Jahr, Hühnerhaltung nicht unter 2000 Hühnern, usw. Auch die moderne Hausfrau, die nach Studium und Büro ohne Hilfe den Haushalt führen muß, ist für uns wertvoll. Ihre Bestellung beim Metzger: „Ein Kilogramm leicht zu braten und mit wenig Fett“, zeigt ihre Kenntnisse. Sie ist verschwenderisch, und das ist gut für uns.

Sehen wir uns die Statistiken über die Entwicklung der Berufe in den Jahren seit 1945 an, können wir nichts anderes als wie .Weiß Ferdl in München sagen: Früher ging's uns gut, jetzt geht's uns besser; aber wir wären zufrieden, ginge es uns wieder gut.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung