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Willy Lorenz - 60 Jahre

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Herold-Generaldirektor Willy Lorenz, seit 1968 Chefredakteuer der FURCHE, feierte am 15. Oktober seinen 60. Geburtstag. Die FURCHE, der üblichen Laudatio eher abhold, hält sich für berechtigt, an diesem Punkt des Weges Bilanz zu ziehen: Willy Lorenz, das ist der Chef, der niemals die Selbstbeherrschung verliert, der lieber den Raum verläßt, bevor ein verletzendes Wort über seine Lippen käme. Gute Herrscher haben es nicht not, von ihrem Vetorecht jemals Gebrauch zu machen, da niemand es wagt, ihre innere Balance zu stören durch Verstöße gegen Prinzipien, die auch bei äußerster Toleranz gewahrt werden müssen. Bei Willy Lorenz sind diese Prinzipien — jeder weiß darum — Christentum und guter Geschmack. Nicht zufällig lautet der Titel eines seiner Bücher: „Der Gentleman und der Christ.”

Seine Lebensdaten liest man in den Zeitungen: Sohn eines k. u. k. Bezirkshauptmanns, Eitern aus Böhmen und Mähren, Vater später tschechoslowakischer Konsul; Studium in Prag, Wien und Berlin, Doctor juris, Doctor philosaphiae, Absolvent des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung, geprüfter Buchhändler. Seit 1945 Mitarbeiter der FURCHE, seit 1946 Redaktionsmitglied der FURCHE und zugleich „Hersteller” des neugegründeten Herold-Buch Verlags. 1954 Nachfolger des verstorbenen Altvizekanzlers Richard Schmitz als Generaldirektor des Hauses Herold. Verheiratet mit der jüngsten Tochter des verstorbenen Generaldirektors der Styria und Altlandeshauptmanns von Steiermark, Dir. Karl Maria Stepan.

FURCHE-Leser kennen seine Bücher. Vor allem „Monolog über Böhmen”, „Die Kreuzherren mit dem roten Stern”, „Allen Ernstes ist Österreich unsersetzlich”, „Wege der Kirche in Österreich”, .Petrus, der ewige Papst”, ,Pranz Joseph in uns”.

Wie viele gute Österreicher, wurzelt Willy Lorenz in Mähren, dem Land, in dem der große Ausgleich einst geglückt ist. Und daß ein Mann des Ausgleichs österreichischer ist als die heimlich Intoleranten, nationalistisch Verbohrten und Fanatischen, bedarf keines Beweises. Die Leser der FURCHE wissen es übrigens längst.

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