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Zentrum Berlin

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Bis heute sind gute Sachbücher eine Seltenheit gebheben, und auch der Mathematiker und Physiker Herbert Meschkowski weiß, daß es vielen Wissenschaftlern leichter fällt, „in ihrem Spezialgebiet einen Beitrag zur Forschung zu leisten, als übergreifende Zusammenhänge verständlich und ohne Definitionslücken darzustellen“.

Der übergreifende Zusammenhang, um den es dem Autor geht, betrifft die Frage, warum Berlin -trotz verlorenem Weltkrieg - auch noch in den zwanziger Jahren ein Zentrum der internationalen Forschung auf den Gebieten der Physik, Chemie, Astronomie und Mathematik gewesen ist. Wenn er auch einige Faktoren anführt, so zum Beispiel die Initiativen Berliner Forscher, etwa Humboldts oder Plancks, verzichtet der Autor schließlich auf eine definitive Antwort.

Diese Zurückhaltung wirkt sich günstig auf den Aufbau des Buches aus; die Porträts der einzelnen Wissenschaftler rücken stärker in den Vordergrund. Eigene Kapitel sind herausragenden Köpfen wie Einstein und Schrödinger gewidmet. Meschkowski versucht, möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen: So kommt etwa nicht nur der Physiker, sondern auch der Philosoph und Poet Schrödinger zu Wort.

Bedenken wären gegen die relativ ungebrochene Wissenschaftsgläubigkeit des Autors und seine Uber- -heblichkeit gegenüber der Philosophie anzumelden. Trotzdem überwiegen die Positiva.

VON HUMBOLDT BIS EINSTEIN. Berlin als Weltzentrum der exakten Wissenschaften. Von Herbert Meschkowski. Piper Verlag, München 1989.304 Seiten, öS 327,6a

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