„Es soll ein Gotteshaus geschaffen werden, das, sich nicht nur gut in das Gelände einfügt, sondern auch der geistigen Struktur der Bevölkerung sowie den modernsten Erfordernissen entspricht“: Unter dieser Devise stand der nunmehr abgeschlossene Wettbewerb für die zu errichtende P ö t z I e i n s- dorfer Christkönigskirche, die vor dem Schloßpark stehen soll: die Modelle sind zur öffentlichen Besichtigung in den Schauräumen der Oesterreichischen Staatsdruckerei ausgestellt. Der sehr zu Recht mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf Architekt Dr. Karl Schwänzers sieht einen, auf polygonalem Grundriß ans Gelände angeschmiegten, formschönen rhombenąrrigen Zelthau.yor, dessen flächiges Dach , zum. ansteigt, dessen Presbyterium yonj iGläübigenrauqi. baulich getrennt ist. Der Turm,' finö- sehr eigenwillige Konstruktion aus zwei aufwärtsstrebenden Betonscheiben, zwischen denen das Stiegenhaus sichtbar in das Eisepgerüst eingehängt ist, steht abseits; Pfarrhof, ,Seelsorgeräume und Kindergarten reihen sich in eine teils ebenerdige, teils einstöckige, terrassenförmig aneinandergereihte, rechtwinkelige Zeile, die sehr hell, sehr freundlich anmutet. Den zweiten Preis gewann Architekt Professor Ing. Georg Lippert: Sein Entwurf vermittelt trotz moderner Details den Eindruck ländlicher Konservativität. Auch hier Terrassen, die aber vorherrschen, den Blick auf sich ziehen und reichlich modernistisch-volkstümelnd anmuten, etwa wie ein Alpinum vor einem Tiroler Sporthotel; der Kirchenbau ist rechteckig, ein Haus mit kahler, da und dort von kleinen unregelmäßig angebrachten Fensteröffnungen unterbrochener Fassade. Turm ist keiner vorgesehen. Eindrucksvoller, geglückter scheint der mit dem dritten Preis bedachte Entwurf Architekt Prof. Erich Boltensterns, der einen recht eigenwilligen Rundbau schuf, umgeben von — freilich etwas verspielten — Nebengebäuden, deren Flachdächer an Erholungsheime in einem Kurort erinnern. Der aus vier Betonpfeilern konstruierte Turm (der gleichfalls abseits steht) dient in betont schlichter Form lediglich als Glocken- und Uhrenträger.
