Mouled: Geburtstag des Propheten

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Barmherzigkeit, Licht, Gnade - ungezählt sind die Metaphern zum Preis des Propheten Muhammad. Zahlreich auch die Variationen seines Namens, wörtlich "der Gepriesene": Ahmed, Mustafa, Mahmoud, Amin ("der Vertrauenswürdige"). Sein Symbol: die Rose.

Anlässlich seines Geburtstages am 12. Rabia' al Awwal, heuer am 20. März, ist ihm ein Monat als Mouled gewidmet. Keine aufwendigen Feiern, sondern ein Besinnen auf seine Rolle als Siegel der Propheten. Auch in Österreich werden Gebetsräume geschmückt, finden Koranlesungen, Rezitationen von Lobgedichten und mystische Gesänge statt.

Muhammad darf als Mensch nicht angebetet werden. Für die Muslime ist er auch nicht "Religionsstifter", bestätigt der Koran doch das, was andere Gesandte von Adam bis Jesus gleichfalls als zentrale Botschaft übermittelten: Der Glaube an den Einen Gott.

Die Innigkeit, mit der Mouled begangen wird, ist unter Muslimen jüngst gestiegen. Die "Sira", die Biografie Muhammads, wird vermehrt studiert. Ein hoffentlich heilsamer Weg nach innen wie außen, der durch Reflexion dem Propheten gerecht wird. Angesichts von Hasspropaganda in der uralten europäischen Tradition der Verunglimpfung als "Lügenprophet" auch ein konstruktiver Katalysator.

"Muhammad ist mein Vorbild", sagt schon ein muslimisches Kind. Wie genau das zu leben ist, gilt es mehr denn je herauszuarbeiten. Auch mit dieser Beispielsgeschichte: Vor der Wohnung des Propheten in Mekka wurde als Schmähung jeden Morgen Müll abgeladen. Gelassen räumte der Prophet diesen Tag für Tag weg. Als einmal kein Unrat dalag, besuchte Muhammad jene Person, die ihn sonst so beleidigt hatte, um sich nach ihrem Wohl zu erkundigen. Davon beeindruckt unterblieb in Zukunft das Mistabladen.

Die Autorin ist Medienreferentin der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

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