Millionär werden bleibt schwer

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Die Kapitalmärkte durchleben turbulente Zeiten. Während in den USA mit der so genannten Subprime-Krise ein ganzer Zweig zusammengebrochen ist, sind es in Österreich vor allem Bank-Skandale (Bawag) und undurchsichtige Geschäfte à la Meinl, die die Finanzwelt in Atem halten. Wurden hier grobe Fehler begangen und hat die Aufsicht versagt? Befragt man die Aufsichtsorgane, so bekommt man zu hören, dass man nach den österreichischen Gesetzen gehandelt habe, und, man sich nichts zu Schulden hat kommen lassen. Mehr noch, aus der Oesterreichischen Nationalbank ist zu hören, dass das heimische Aufsichtssystem bereits vor der Reform vom internationalen Währungsfonds als effizient und absolut den internationalen Standards entsprechend klassifiziert wurde. Es läuft also alles seinen geordneten Gang?

Sicher nicht, und man wird nicht umhin kommen, die Aufsichtsbehörden des Finanzmarktes so weit es geht zu entpolitisieren und so unabhängig wie möglich zu organisieren. Ungewöhnlich für ein Land, in dem es üblich ist Institutionen einzufärben. Das wird nicht einfach sein, ist aber unumgänglich. Doch das allein wird nicht reichen. Es braucht auch eine Abkehr vom Wunschgedanken, dass der Kapitalmarkt Renditen in zweistelliger Höhe einbringt, und gleichzeitig so sicher ist wie ein Sparbuch. Das gibt es nun einmal nicht, und schon gar nicht bei Konstrukten wie jenen der Meinl European Land. Doch, wer sagt das den Kleinanlegern, die immer mehr ihre "eigene Säule" - eine private Pensionsvorsorge - aufbauen sollen? Und die dadurch verleitet sind zu Produkten zu greifen, die im Werbeblock nach den Nachrichten angepriesen werden. Hier kann nur Bildung in Geldangelegenheiten helfen und vor allem Vorsicht und gute Beratung. Denn, wenn es so einfach wäre durch den Kapitalmarkt Millionär zu werden, würde niemand mehr arbeiten.

thomas.meickl@furche.at

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