Dieses Jahr hoffte Österreich auf einen weiteren Auslands-Oscar und ging mit Götz Spielmanns „Revanche“ leider leer aus. Doch mit etwas Glück hätte ebenso eine indische Produktion Ruhm über Österreich bringen können, denn üblicherweise spielen in Bollywood-Produktionen einige Szenen in den Bergen, und diese werden nicht selten in Österreich gedreht, seitdem das gebirgige Grenzland zu Pakistan politisch zu unruhig geworden ist.Selbst das blieb aus, denn keine klassische hindi Bollywood-Produktion (Produktionsort Mumbai) oder eine tamilische Kollywood-Produktion (Produktionsort
Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Und obwohl Österreich in vielerlei Hinsicht nicht mehr allzu religiös ist, wird auch hierzulande eifrig gefastet. DIE FURCHE sprach mit der Historikerin Gabriele Sorgo über die Geschichte der Askese – von den Anfängen in der Steinzeit bis heute .Tiere können so elementare Bedürfnisse wie Essen und Trinken nicht unterdrücken. Homo sapiens kann das - auch wenn es ihm nicht leicht fällt. Aber seit wann leben Menschen überhaupt asketisch und warum verzichten sie auch heute noch? DIE FURCHE sprach darüber mit der Askese- und Konsum-Expertin
Die Gemeinde Güssing gilt als Beispiel für Energieunabhängigkeit. Jetzt gelang sogar die Herstellung von "Erdgas" auf Holzbasis.Das Thema Güssing und die dort erforschte und bereits gelebte Energiepolitik der Zukunft geistern jedes Jahr mehrmals durch die Medien. Zuletzt Anfang Jänner, als es einem schweizerisch-österreichischen Forschungskonsortium gelang, die Produktion von synthetischem Erdgas aus Holz zu demonstrieren. Grund genug für die FURCHE, sich diese Pionieranlage einmal live anzusehen. Umweltschonend benutzen wir für die Anreise ein öffentliches Transportmittel: Mit dem
Das neunte Weltsozialforum begann diese Woche im brasilianischen Belem. Eine Veranstaltung, die alle zwei Jahre versucht, als Gegenpol zum Weltwirtschaftsforum in Davos aufzutreten. Die Hoffnungen sind groß, gerade in turbulenten Zeiten Lösungen zu finden.Antworten finden auf die aktuellen Krisen in der Welt: Das ist der Anspruch, den sich das neunte Weltsozialforum (WSF) gibt, das am vergangenen Dienstag im brasilianischen Belém eröffnet wurde. Die Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum in Davos (siehe Artikel unten) verbuchte 92.000 Anmeldungen berichtet Hermann Dworczak, Aktivist
Die Diskussion anlässlich der Vorstellung des Buches "Alles wird gut - Wie Wirtschaftskrisen die Welt verbessern" führte dazu, dass sich die teilnehmenden Personen in Optimisten und Pessimisten teilten. Einig in einem Punkt: Jetzt muss gehandelt werden.Was als Buchpräsentation geplant war, wuchs sich zu einem regelrechten Wirtschaftsgipfel aus: Die Vorstellung des Titels "Alles wird gut" von FURCHE-Redakteur Oliver Tanzer und Markus Wolschlager am vergangenen Montag konnte mit einem stark besetzten Podium aufwarten. Natürlich ging es in den Statements um die Causa Prima: die
Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine mit den Folgen, dass in Osteuropa die Menschen in ihren Wohnungen frieren, lässt den Ruf nach Alternativen lauter erschallen. Der unpolitischste Energielieferant - die Sonne - wird aber noch sehr selten genannt.Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine hat wieder einmal verdeutlicht, wie abhängig die europäischen Länder von den fossilen Energieträgern noch immer sind. Wenngleich in Österreich bis dato noch keine Wohnung ungeheizt blieb, (er-)frieren in Teilen Osteuropas Menschen seit Tagen in ihren kalten Wohnungen. Das
Der Vorarlberger Werner Lampert ist eine fixe Größe in der heimischen Lebensmittel-Szene. Der einstmalige Bio-Pionier setzt sich heute vorrangig für die alpine Landwirtschaft ein.Bio-Pionier, Qualitätsverfechter und Enfant terrible der Bio-Szene sind nur einige Bezeichnungen von Werner Lampert. Bekannt wurde er einer breiten Masse durch die Einführung der über Billa vertriebenen Bio-Produkte-Marke "Ja! Natürlich". Lampert hat sich vor rund vier Jahren von "Ja! Natürlich" verabschiedet und steht nun hinter der Marke "Zurück zum Ursprung", die über den Diskonter Hofer vertrieben wird.
Auf der einen Seite strömt billig produzierte Massenware auf die Märkte, auf der anderen Seite wollen immer mehr Menschen mit ihrem Konsum eine Art Gewissens-Wellness mit einkaufen.„Es findet eine Moralisierung der Märkte statt“, sagt der deutsche Kulturwissenschafter Nico Stehr. Ludgar Heidbrink, Leiter der Forschungsgruppe „Kultur der Verantwortung“ am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, gibt seinem Kollegen Recht.Es sei schon seit Längerem zu beobachten, dass die Moral beim Einkaufen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das heiße aber nicht, dass die Konsumenten moralischer
Die Arbeit geht uns nicht aus. Es stellt sich nur die Frage: Kann man mit ihr auch das Leben finanzieren? Viele fordern deshalb, Arbeit neu zu denken.Das Ende des Neoliberalismus, das nun viele am Wirtschaftshorizont dämmern sehen, könnte dazu genutzt werden, das Thema Arbeit grundlegend neu zu denken. Die Erwerbsarbeit ist ohnehin ständig im Wandel: Neue Technologien und neues Wissen haben Einfluss darauf, wie Arbeit verrichtet wird.Aber nicht nur das, ebenso die Verteilung der Arbeit auf die Menschen in einer Gesellschaft verändert sich. Derzeit herrscht eine große Diskrepanz zwischen
In fünf einfach scheinende Punkte gliedert der Chef des Institutes für Wirtschaftsforschung, Karl Aiginger, seine Vision, wie Österreich im Jahr 2020 aussehen sollte. Die wesentlichen Elemente sind Bildung, Standortpolitik, Soziales, Offenheit und Umwelt. Alles auf höchstem Niveau.Der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Karl Aiginger, nahm die Diskussion im Haus der Industrie am vergangenen Freitag zum Thema „Werte der Zukunft – Zukunft der Werte“ zum Anlass, um Denkanstöße für die Zukunft zu formulieren.Aiginger ist der Meinung, dass
Wirtschaft und Gesellschaft benötigen Werte, um sinnvoll und um erfolgreich tätig zu sein. Nur Werte geben Jugendlichen erforderlichen Halt. Darin waren sich alle Beteiligten bei der Diskussion im Haus der Industrie zum Thema „Werte der Zukunft – Zukunft der Werte“ einig.Die Verleihung des WER-Preises (siehe Artikel unten) nahm die Industriellenvereinigung (IV) zum Anlass und lud in Kooperation mit der FURCHE zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Werte der Zukunft – Zukunft der Werte“. Zum Einstieg wies die Theologin Regina Polak vom Institut für praktische Theologie der
In Washington findet am 15. November eine Weltfinanzkonferenz statt, mittels der die globale Finanzmarkt-Architektur neu errichtet werden soll. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat genaue Vorstellungen, welche Position die EU einnehmen soll, und stößt damit teils auf harte Kritik.Der Weltfinanzgipfel am 15. November in Washington wird zu einer Nagelprobe für das Auftreten der Europäischen Union auf dem harten internationalen Parkett. Noch ist allen gut in Erinnerung, wie die gleichzeitig abgehaltenen Pressekonferenzen der Euro-Länder am 13. Oktober wohlwollend von den Märkten
Karin Küblböck, Mitarbeiterin der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) und Attac-Gründungsmitglied, spricht sich für die Schließung von Steueroasen aus.Die Furche: Welchen Anteil haben die Steueroasen an der aktuellen Finanzkrise?Karin Küblböck: Am konkreten Ausbruch der Krise haben sie keinen entscheidenden Anteil, da dies sehr stark eine Kreditkrise ist, die von den Banken ausging. Aber insgesamt spielen die Steueroasen eine wesentliche und negative Rolle in der Entwicklung dieser Art Kapitalmärkte, wie wir sie heute kennen. Unter anderem
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten sind beileibe nichts Neues: Man könnte aus ihnen lernen. Vor allem die Staaten sollten das tun, deren Budgets empfindlich unter den Krisen leiden.Die großen Krisen wie die Argentinien-Krise zwischen 1998 und 2002 oder die Finanzkrise in Finnland in der ersten Hälfte der 1990er Jahre gingen mit starken Rezessionen und hohen Arbeitslosenraten einher.Argentinien hatte am Höhepunkt der Krise (2002) eine Arbeitslosenrate von 23 Prozent, und Finnland erreichte ebenso 1994 die Marke von 20 Prozent. Der Blick in die finnische Geschichte lohnt sich derzeit
James Nason, Sprecher der Schweizer Bankiervereinigung, erklärt, warum die Schweiz kein Steuerparadies ist und Steuergerechtigkeit bei jedem Einzelnen ansetzt.Die Furche: Welche grundlegenden Vorteile haben die Kunden, wenn sie ihr Geld in der Schweiz anlegen?James Nason: Viele internationale Anleger suchen einfach Sicherheit und Stabilität, vor allem wenn sie aus Ländern kommen, die kein funktionierendes Rechtssystem haben, oder wenn sie kein Vertrauen in ihre Banken oder Währungen besitzen. Hinzukommt, dass die Schweizer Banken im Bereich der Finanzwirtschaft ein sehr hohes Know-how
Ein noch eher unbeobachteter Verlierer der globalen Krise der Finanzmärkte ist die Umwelt. „Wenn der Hut brennt – so wie jetzt – werden umweltpolitische Vorhaben nicht mehr ernst genommen“, bringt es Christian Felber, Gründer von Attac Österreich, auf den Punkt. Damit sind nicht nur Unternehmen gemeint, die sich in Krisenzeiten nur mehr auf ihre eigentlichen Unternehmensziele konzentrieren. Dies gehe laut Felber Hand in Hand mit dem Verhalten der Konsumenten. Es wird wieder vermehrt zu den billigen Produkten gegriffen, und die ethisch produzierten Waren bleiben in den Regalen.
Was passiert, wenn eine anglo-finnische Familie beschließt, keine neuen Produkte aus Erdöl zu kaufen, sowie auch ohne Öl und Gas zu heizen? Letzten Sonntag bot ORF 2 dazu in seiner exzeptionellen Sendeleiste dok.film „Kein Öl mehr!“, in der John Webster eine der Hauptrollen spielt. Er schrieb auch das Drehbuch, führte Regie und teilweise sogar die Kamera und zeigt so die Probleme beim Klimaschutz im Mikrokosmos Familie. Nicht alle Websters waren für das einjährige Projekt. Johns Frau Anu musste erst überredet werden, wobei man eher sagen müsste, sie wurde überstimmt. John nahm
Nach einer schwarzen Woche starteten die Börsen am Montag mit Jubel. Doch selbst zwei Billionen Euro an Garantien durch die EU-Regierungen schafft kein nachhaltiges Klima des Vertrauens. Währenddessen nimmt die Zahl der „einfachen“ Verlierer zu.Die Horrormeldungen in den Medien über die Krise an den Finanzmärkten haben sich vergangene Woche überschlagen. Begriffe wie die „schwarze Woche“ waren schnell zur Hand, um das auszudrücken, was an den Börsen geschah.Ob man es damit schafft, die Krise begreifbar zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Der Wiener Leitindex ATX (Austrian
Zu glauben, dass die Finanzwirtschaft, der' Garant für Wohlstand für alle sein kann, fällt immer schwerer. Ein System steht vor dem Neustart.Die aktuelle Finanzmarkt- und Bankenkrise damit erklären zu wollen, dass die Menschen zu geldgierig sind, ist für WIFO-Ökonom Stephan Schulmeister "ein wenig einfältig". Denn Geldgier sei ein Phänomen, das immer auftreten könne. Die Frage sei vielmehr, ob das Spiel - die Wirtschaft - so organisiert sei, dass Geldgier sich austoben kann, oder ob ihr Schranken gesetzt werden.Die aktuelle Situation, dass sich die Banken untereinander nicht mehr
Bestseller-Autor und Welt-Retter Klaus Werner-Lobo im Gespräch über das Heranwagen an Grenzen.Die Furche: Herr Werner-Lobo, Sie haben im Kongo Rebellen besucht, um illegalem Rohstoffhandel auf die Spur zu kommen. Wie muss man sich das vorstellen, man reist in den Kongo, klopft bei den Rebellen an und stellt die nötigen Fragen?Klaus Werner-Lobo: Ich habe zunächst im Internet mit einer falschen Identität recherchiert und mich als Rohstoffhändler ausgegeben. Das ist sehr einfach, das empfehle ich jedem, man kommt dabei zu überraschenden Ergebnissen. Im Kongo selbst bin ich dann nicht als
Das neueste Attac-Buch "Crash statt Cash" ist aktueller, als einem lieb sein kann.Genau vor zehn Jahren kam es in Südostasien zu einer großen Krise der Finanzmärkte, die den Anlass zur Gründung des internationalen globalisierungskritischen Netzwerkes Attac gab. Wäre dies nicht allein schon ein Grund für ein Buch über die Kernthemen der selbst ernannten Globalisierungs-Gestalter, so kam nun auch noch die Sub-Prime-Krise mit ihren immer neuen milliardenschweren Folgen hinzu.Mechanismen erklärenDas Buch "Crash statt Cash" führt zu Beginn in die Thematik ein, und erklärt in einfachen
Die Mehrwertsteuer-Senkung auf fast alle Lebensmittel rückt näher und bleibt umstritten.In einer turbulenten Parlamentssitzung am 12. September wurde knapp aber doch mit 83:80 Stimmen beschlossen, dass die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von zehn auf fünf Prozent am 24. September zur Abstimmung im Hohen Haus kommen wird. Das Spiel mit den freien Mehrheiten ist allerdings noch nicht allen Abgeordneten geläufig. So hört man wehleidiges Murren bei der ÖVP und den Grünen, da nötige Contra-Stimmen nicht abgegeben wurden, weil sich Parlamentarier nicht im Saal befanden. Bitter
Auf dem Arbeitsmarkt sind Fachkräfte und wenig qualifizierte Menschen gefragt. Der Bedarf allein reicht aber nicht für eine Arbeitserlaubnis. Am Beispiel eines binationalen Ehepaares wird der Spießrutenlauf durch die Instanzen deutlich.Hätten Sie doch einen Inländer geheiratet“, bekommt Susanne (Name geändert) zu hören, als sie bei der Wohnungssuche erklärt, dass sie für sich und ihren ausländischen Mann eine Wohnung sucht.Ihr Mann ist nicht schwarz und spricht fließend Englisch. Doch das allein reicht nicht, um fair behandelt zu werden. Da braucht es wohl einen österreichischen
Wilhelm Adamy, Arbeitsmarktexperte des DGB, fordert einen Mindestlohn.Die Furche: Der Juli brachte in Österreich einen Beschäftigungsrekord. Wie sieht die Lage in Deutschland aus, der Juli zeigte ja erste Schwächen?Wilhelm Adamy: Alle wirtschaftlichen Indikatoren sprechen dafür, dass der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland dem Ende zugeht. Ich sehe ein erstes Warnsignal darin, dass die Arbeitslosigkeit in der Sommerpause stärker gestiegen ist als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Auch die Zahl der Kurzarbeiter ist wieder gestiegen. Man muss schon sagen, dass der deutschen
Die sehr guten Beschäftigungszahlen im Juli könnten zum Jubel verleiten. Doch der konjunkturelle Abschwung wirft bereits seine Schatten voraus.Österreich hat ihn, den Beschäftigungsrekord. Im Juli standen 80.000 Personen mehr in Lohn und Brot als noch im Vergleichsmonat des Vorjahres. Insgesamt waren es mehr als 3,5 Millionen Menschen. Es tut sich Positives am Arbeitsmarkt. Doch ein allzu optimistisches Bild zeichnen die Experten nicht von der Zukunft.Österreichs Wirtschaft wuchs im Jahr 2007 um 3,1 Prozent. Heuer erwarten die Konjunkturspezialisten des Österreichischen Instituts für
Die Kapitalmärkte durchleben turbulente Zeiten. Während in den USA mit der so genannten Subprime-Krise ein ganzer Zweig zusammengebrochen ist, sind es in Österreich vor allem Bank-Skandale (Bawag) und undurchsichtige Geschäfte à la Meinl, die die Finanzwelt in Atem halten. Wurden hier grobe Fehler begangen und hat die Aufsicht versagt? Befragt man die Aufsichtsorgane, so bekommt man zu hören, dass man nach den österreichischen Gesetzen gehandelt habe, und, man sich nichts zu Schulden hat kommen lassen. Mehr noch, aus der Oesterreichischen Nationalbank ist zu hören, dass das heimische
Notenbanker Josef Christl warnt vor zu hohen Lohnforderungen und sieht die Talsohle 2009 erreicht.Die Finanzmärkte stecken weiterhin in einer Krise und auch die hohe Inflation beutelt die heimische Wirtschaft. Josef Christl, Direktor der Oesterreichischen Nationalbank, wagt mit der Furche einen Blick in die Zukunft.Die Furche: Die Finanzmarktkrise ist noch keinesfalls ausgestanden: Pensionskassen jammern über geringere Gewinne, aber auch Versicherer, nicht zu vergessen die Probleme der Hypothekenbanken in den USA. Auf welche Auswirkungen muss man sich noch einstellen?Josef Christl: Wir sind
Wer glaubt, dass Magic Christian oder gar der weltweit bekannte David Copperfield das Nonplusultra der Unterhaltungsmagie sind, der irrt gewaltig, so glaubt man am Küniglberg. Der ORF führt in seinem Sommerprogramm im Rahmen der "Donnerstag Sommernacht" dem Publikum das Neueste vor, was es auf diesem Sektor gibt: "Magic Mushrooms" (21.50 Uhr). Die vier Magier, die den gleichnamigen Ensemble-Namen tragen, führen - und das ist das eigentlich Neue daran - ihre Tricks ausschließlich vor und nicht mit der Kamera vor. Der ORF gibt vor, dass es keinen doppelten technischen Boden gibt. Also nur
Peter Püspök, der ehemalige Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, sorgt sich als Chef von Oikocredit Austria nun um Mikrokredite statt um Großkunden.Die Furche: Herr Püspök, was hat Sie bewogen, Vorstandsvorsitzender von Oikocredit Austria zu werden?Peter Püspök: Mit der Idee der Mikrokredite habe ich mich schon vor vielen Jahren befasst. Meine gesamte 37-jährige Banker-Karriere habe ich in der genau entgegengesetzten Ecke gemacht, nämlich im Bereich der Großkunden. Doch da gibt es ein Segment im Kreditgeschäft, das genau das Gegenteil darstellt. Kleine Kredite an
Die Inflationsdebatte rückt die arme Bevölkerung des Landes wieder mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit, doch die Menschen verarmen seit Jahren.Mit zwei Euro am Tag auszukommen ist für die meisten Österreicher undenkbar. Schließlich lebt man in einem der reichsten Länder der Welt. Doch für ein Viertel der Klienten der Sozialberatungsstellen der Caritas Wien bleiben nach Abzug der Fixkosten nicht viel mehr als zwei Euro am Tag übrig.Armut - eine Randerscheinung der Gesellschaft? Nicht mehr. Die hohen Inflationsraten (im Juni 3,9 Prozent) treffen zwar die Ärmsten in der Bevölkerung am
Probleme in Betrieben kosten die Unternehmen ordentlich Geld. Die Pilotstudie zum Thema Konfliktkosten in Familienbetrieben fasst das Thema zum ersten Mal in Zahlen.In der österreichischen Wirtschaft haben vor allem die Familienbetriebe das Sagen. Von den 298.722 Unternehmen in Österreich gelten 239.000 als Familienunternehmen, so schrieb das WirtschaftsBlatt Anfang dieses Jahres. Doch was ist genau ein Familienbetrieb? Eine allgemein gültige Definition gibt es nicht. Für Frank Halter, Mitglied der Geschäftsführung des Center for Family Business der Universität St. Gallen (Schweiz),
In Steyr steht ein Denkmal zu Ehren der Industrielegende Josef Werndl mit der Inschrift „Arbeit ehrt!“. Einen Steinwurf von der Inschrift entfernt sprach der Philosoph Frithjof Bergmann bei der Attac-Sommerakademie über seinen Begriff der Arbeit – und zwar der Neuen Arbeit.Die Furche: Herr Professor Bergmann, in diesem Kulturkreis wird unter Arbeit einzig die Lohnarbeit verstanden. Mehr noch, diese Art von Arbeit gilt als unumstößlich. Sie gehen aber davon aus, dass diese Art von Arbeit zu einem Ende kommen wird …Bergmann: Ich gehe nicht so sehr davon aus, dass die Lohnarbeit zu
Familienbetriebe sind beratungsresistent, sagt Frank Halter und mahnt, Konflikte früh anzusprechen.Die Furche: Was sind die häufigsten Konflikte in Familienbetrieben?Frank Halter: Am gängigsten wird über Generationenkonflikte gesprochen, wobei die Nachfolge selbst nicht immer im Zentrum steht. Hinter den Konflikten stehen oft die verschiedensten Anforderungen, welche die in Familienbetrieben tätigen Individuen aneinander stellen. Das kann beispielsweise zwischen Vater und Sohn sein.Die Furche: Der größte Konfliktherd bleibt aber die Nachfolge …Halter: Vor allem wenn mehrere
Jeder siebte Mensch auf der Welt hungert, obwohl es genügend Nahrung für alle gibt. Die neue U.S. Farm Bill schafft hier keine Abhilfe.Der streitbare ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf angemessene Ernährung Jean Ziegler bezeichnete oft den Tod durch Unterernährung als Mord, da es auf der Welt genügend Lebensmittel für alle gibt. Es sei vielmehr eine Verteilungsfrage bzw. fehle es einfach am politischen Willen, der dafür sorge, dass alle Menschen auf der Welt ausreichend Nahrung zur Verfügung haben. Für heuer wird erwartet, dass 862 Millionen Menschen hungern, das
Franz Fischler sieht in U.S. Farm Bill einen Rückschritt.Die Furche: Herr Fischler, Sie sind einer der wenigen Kritiker der U.S. Farm Bill, was stört sie daran?Franz Fischler: Was man da vollzogen hat, ist ein Rückschritt, und kein Fortschritt. Das sehen auch viele amerikanische Ökonomen so. Früher erklärten die Amerikaner dem Rest der Welt, wie man richtig Agrarpolitik betreibt. Diese "Leader-Rolle" haben die Amerikaner verspielt.Die Furche: Selbst Präsident Bush war gegen das Gesetz …Fischler: Weil auch Bush sah, dass die U.S. Farm Bill keine Reform der amerikanischen Agrarpolitik
Alexander Maly berät Schuldner in Wien.Die Furche: Sozialprojekte wie öffentliche Ausspeisungen und Sozialmärkte schießen nur so aus dem Boden. Verarmen die Österreicher zusehens?Alexander Maly: Ich stehe diesen Projekten skeptisch gegenüber, denn ich halte eine strukturierte Herangehensweise für sinnvoller, als "Noch-nicht-Abfälle" an Bedürftige weiterzugeben. Ich weiß nicht, ob man dadurch wirklich Not lindern kann. Not entsteht, wenn Menschen mit niedrigen Einkommen einen Teil ihres geringen Einkommens für die Rückzahlung von Schulden aufwenden müssen. Es tut mir weh, wenn ich
Die Inflation verschärft die Situation von armen Menschen in Österreich. Schuldnerberatungen, Tafeln und Sozialmärkte boomen.Markus Marterbauer, WIFO-Ökonom, vor einigen Wochen gefragt, ob die Inflation das aktuelle Schreckgespenst der Wirtschaft sei, verneinte und verwies darauf, dass die gesamtwirtschaftliche Preisstabilität nicht in Gefahr sei. Dies stimme auch heute noch, meinte er im Furche-Gespräch: Das viel größere Problem für die heimische Wirtschaft sei der bevorstehende Konjunktureinbruch und vor allem das soziale Problem, dass die unteren Einkommensschichten derzeit massive
Michael Zettel von der Unternehmensberatung Accenture sieht im Public Value Management nicht nur die Quantifizierung von Leistungen.Die Furche: Was ist für Sie Public Value Management?Michael Zettel: Es gibt keine allgemein gültige Definition für den Begriff Public Value Management (PVM). Im Kern geht es darum, die Wertschöpfung der öffentlichen Verwaltung zu erkennen und danach auszurichten. Ziel von PVM ist eine Verwaltung, die ihre Handlungen wirkungsorientiert und ihre Dienstleistungen effizient erbringt. Wirkungsorientiert bedeutet, dass sich Organisationen ihrer Aufgaben bewusst
Beim Rundfunk wird die Diskussion über die Rechtfertigung von Gebühren immer lauter - hierbei ist Public Value gefragt. Der Wert eines Privatunternehmens ist klar durch Geld definierbar. Welche Werte allerdings staatsnahe Dienstleister oder der Staat selbst für die Bürger schaffen, ist weniger einfach messbar. Hierbei macht Public Value Management die Runde, das den öffentlichen Wert einer erbrachten Dienstleistung feststellen soll - sei diese Sicherheit, öffentlich-rechtlicher Rundfunk oder die Verwaltung. Redaktion: O. Friedrich, T. MeicklIn Zeiten des drückend hohen Ölpreises und
"Mein Bruder ist ein Einzelkind" ist ein Film der Extraklasse: Ein italienisches Familien- und Epochenporträt mit exzellenten Darstellern.Vieles war dieses Jahr schon zu hören, lesen und sehen über das Jahr 1968. Ein etwas anderes Porträt jener Zeit bietet der Film "Mein Bruder ist ein Einzelkind" des preisgekrönten italienischen Regisseurs, Schauspielers und Drehbuchautors Daniele Luchetti. Sein neuester Streifen, der sich ganz dem "Retro-Modern-Genre" verschreibt, bietet ein italienisches Sittenbild der 1960er und 1970er Jahre aus der Sicht von Accio Benassi, der "das Ekel" genannt
Der Ölpreis bestimmt zu einem Drittel die Inflationsrate, davor allein muss man sich aber noch nicht fürchten.Wie hoch kann er noch steigen - der Ölpreis? Vergangene Woche erreichte der US-Ölpreis ein Rekordhoch von über 135 Dollar. Diesen Montag kam die erleichternde Meldung, dass der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate auf 127,10 Dollar gesunken war. Erdöl bzw. dessen Folgeprodukte stehen in Verbindung mit fast allen gehandelten Waren, und sei es nur als Treibstoff für den Lkw, der das Produkt vom Produzenten zum Konsumenten liefert. Steigt nun der
Walter Konzett, Direktor des Logistikers Gebrüder Weiss, will auch in Zukunft nicht auf den Gütertransport per Lkw verzichten.Die Furche: Wie sehr trifft den Logistiker Gebrüder Weiss der hohe Ölpreis, oder sitzen ohnehin alle Mitbewerber im selben Boot?Walter Konzett: Wenn man die Treibstoffbelastungen der Transportbranche ein Jahr zurückverfolgt, so sieht man, dass sich die Treibstoffkostenanteile von 20 auf heute 30 Prozent erhöht haben. Natürlich trifft das alle in der Branche, daher müssen auch die Kosten weitergegeben werden. Dies sieht auch die Wirtschaftskammer Österreich so,
"Ernährung sichern - weltweit" ist der neueste Bericht an die Global Marshall Plan Initiative über die gerechte Verteilung von Lebensmitteln.Bereits auf den ersten Seiten des Buches "Ernährung sichern - weltweit" von Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung, Theologe und Philosoph und dem Herausgeber Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums Europa, ist von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit die Rede. Liest man dann von einem allgemeinen Ziel wie etwa: "Das Grundrecht auf Nahrung soll einklagbar und in alle Verfassungen eingebracht werden", so regt dies zum Denken an.
Im Interview erklärt der Rechtssoziologe Nikolaus Dimmel von der Universität Salzburg, wie er den Staat in puncto Arbeitsmarkt von morgen in die Pflicht nehmen würde, und in welchen Bereichen die Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden.Die Furche: Herr Prof. Dimmel, wenn Christian Felber über eine "neue Wirtshaft" schreibt, ist das eine Sache, aber woher kommen künftig die Jobs?Nikolaus Dimmel: Die zusätzlichen Jobs von morgen sind einerseits personale Dienstleistungen und andererseits Konzipistentätigkeiten. Die Hoffnungsmärkte sind Rechts- und Wirtschaftsdienste und soziale
Das Buch "Neue Werte für die Wirtschaft" von Attac-Österreich-Mitbegründer Christian Felber skizziert eine Alternative zum Kapitalismus.Globalisierungskritiker werden oft als Illusionisten belächelt. Auch Weltverbesserer und Gutmenschen sind gängige Bezeichnungen für Menschen, denen das derzeit übliche Wirtschaftssystem genügend Anlass zu Sorge gibt. Christian Felber, Autor des Buches "Neue Werte für die Wirtschaft" und Mitbegründer des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac-Österreich, ist so ein Kritiker, der Fragen stellt und gängige Werte und Sachzwänge hinterfragt. Für
Rudolf Scholten, Chef der Oesterreichischen Kontrollbank, zum Ilisu-Staudamm, dem größten jemals von seinem Institut besicherten Projekt.Die Furche: Herr Scholten, ist die Drohung von 1500 Kurden, in Österreich um Asyl anzusuchen, ein Thema im Haus der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB)?Rudolf Scholten: Wir nehmen die Sorgen dieser Menschen extrem ernst. Dieses Projekt hat mit Abstand den höchsten Recherche-Aufwand bei uns. Kein anderes Projekt wird derart überwacht und überprüft.Die Furche: Wieviel Leid kann man ethisch vertreten, um mit Hilfe von Exportsicherungen den Wohlstand in
Roland Göhde, Int. Projektmanager bei Partec Essential Healthcare, über wettbewerbswidrige Vorgänge in Afrika.Die Furche: Haben westliche Firmen ein Monopol auf medizinisch-technische Geräte in Afrika?Roland Göhde: Es stimmt, dass Anfang der 90er-Jahre US-Firmen wie Becton & Dickinson (BD) zirka zehn Jahre lang ein Monopol bei CD4-Zählern (gibt Aufschluss über den Zustand des Immunsystems bei einem Aids-Patienten; Anm.) hatten.Die Furche: Bis ein Gerät von Partec auf den Markt kam …Göhde: Wir sind 2002 das erste Mal mit unserer Technologie auf der Aids-Konferenz in Barcelona
Um der Immunschwäche Herr zu werden, benötigt man viel Geld. Die notwendigen Mittel werden aber dennoch nicht immer effizient eingesetzt.Veruntreuung von Spendengeldern, eine todbringende Krankheit, sterbende Arme und mächtige Menschen, die daraus Profit schlagen. All dies wären brauchbare Ingredienzien für einen Hollywood-Streifen. Doch dies ist nicht ein erfolgversprechender Plot aus der Feder eines Drehbuchautors. Es spiegelt vielmehr den Alltag in Tansania im Kampf gegen Aids wider, berichtet der tansanische Journalist Muhingo Rweyemamu bei einem Besuch in Wien.Muhingo schreibt seit
Die Steuerhinterziehungsaffäre um Klaus Zumwinkel, ehemaliger Chef der Deutschen Post, heizt die Diskussion über zu hohe Managergehälter wieder an. Herbert Paierl, Vorstand der Private Equity Firma UIAG, geht offen mit seinem 340.000 € Bruttojahreseinkommen um. Er hat auch an weit höheren Gagen für Topmanager nichts auszusetzen.Die Furche: Kann man sich ein Einkommen wie zum Beispiel das von Erste Bank-Chef Andreas Treichl mit drei Millionen Euro pro Jahr wirklich durch Arbeit verdienen?Herbert Paierl: Ja, denn es gibt einen Markt für Banken-Top-Manager, und daran muss man sein Gehalt
Lobbyismus-Kritiker Ulrich Müller über Grenzen und Regeln in der Beeinflussung von Politikern.Die Furche: Herr Müller, wozu braucht man einen Verein wie LobbyControl?Ulrich Müller: Wir sind eine lobbying-kritische Organisation und versuchen aufzudecken, wie Politik und Medien durch Lobbying beeinflusst werden. Wir machen aber auch Kampagnen gegen konkrete Missstände, wie zum Beispiel letztes Jahr in Deutschland, wo Lobbyisten, die von großen Unternehmen bezahlt wurden, direkt in Ministerien mitgearbeitet haben und dort sogar eigene Schreibtische hatten. Wir setzen uns für strikte Regeln
Karl Jurka fungiert als Vermittler zwischen den Unternehmen und der Politik. Mächtigen Menschen Geschenke zu machen ist dabei absolut tabu.Die Furche: Herr Jurka, salopp formuliert laden Sie in Ihrer Tätigkeit als Lobbyist sicherlich viele mächtige Menschen zum Essen ein und werben nebenbei für ein Unternehmen?Karl Jurka: Das stimmt beides nicht. Ich bin jetzt 19 Jahre im Geschäft und somit unter den hauptberuflichen Lobbyisten in Österreich wahrscheinlich einer der Dienstältesten. Und in dieser Zeit habe ich nie meinen Gesprächspartnern Geschenke gemacht. Wer so etwas tut, bleibt
Feri Thierry ist davon überzeugt, dass Lobbying nicht nur etwas für vermögende Konzerne ist, denn auch eine Petition mit 150.000 Unterschriften macht die Politik nervös.Die Furche: Der Begriff Lobbying hat für viele Menschen einen schalen Beigeschmack, wie sieht die Wirklichkeit aus?Feri Thierry: Lobbying ist gelebte Demokratie. Konkret gesagt ist es knochenharte Überzeugungsarbeit. Es gilt Menschen, die politische Entscheidungen treffen, mit Argumenten zu überzeugen. Interessant ist, dass viele Menschen und Organisationen Lobbying betreiben, es aber nur bei manchen als solches
Der Preisanstieg im Dezember und dessen inflationärer Niederschlag in den Medien bereitet weniger Sorgen als die Sicherung des Wachstums.Die 3,6 Prozent Inflationsrate des Dezember 2007 macht seit geraumer Zeit Schlagzeilen. Doch inwieweit ist der Medienhype gerechtfertigt, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Jahr 2007 durchschnittlich eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent aufweist? Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) rechnet für heuer bis dato mit einer Inflation von 2,6 Prozent. Für viele Experten noch kein Grund, um sich Sorgen über das Wirtschaftswachstum zu
Die EU-Kommission hat neue Klimaziele gefunden. Toll! Bei den Kyoto-Zielen hinken die EU-Mitgliedsstaaten - nicht nur Österreich - weit hinterher, und was macht Brüssel? Anstatt darauf zu pochen, dass das Kyoto-Protokoll umgesetzt wird, werden einfach neue Ziele definiert, die - wie praktisch - nur CO2-Emissionen auf dem Niveau des Basisjahres 1990 vorsehen. Von diesen Emissionswerten müsste Österreich, um das Kyoto-Prokoll einzuhalten, aber eigentlich noch 13 Prozent reduzieren. Die neuen EU-Klimaziele negieren dieses Faktum rigoros.Und dennoch kommt von Seiten der Industrie ein
Die Klimadebatte bezieht seit Längerem auch die Lebensmittel mit ein. Die Idee, dass regional produzierte Lebensmittel den importierten vorzuziehen sind, hält sich. Doch so einfach ist die Sache nicht.Der Patriotismus in Sachen Lebensmittel hat Hochsaison. Österreichs Politiker geben dem Land gerne den Anschein, ein großer Feinkostwarenladen mit allerlei lokal produzierten Köstlichkeiten zu sein. Was früher den Umsatz der heimischen Lebensmittel-Produzenten beflügeln sollte, bekommt neuerdings immer öfter auch den Deckmantel des Klimaschutzes umgehängt, denn wer lokal kauft, vermeidet
Wilfried Klauss und Klaus Steiner, Gründer und leitender Mitarbeiter der Alpen Adria Energie (AAE), im Gespräch über den Alltag eines unabhängigen Naturstromanbieters.Die Furche: Wie gestaltet sich der Alltag eines kleinen Naturstromanbieters? Ist der wirtschaftliche Wettbewerb vergleichbar mit dem Kampf David gegen Goliath?Wilfried Klauss: Wir sind sicher ein kleiner Anbieter, doch wir bieten zu hundert Prozent Energie aus der eigenen Erzeugung an, somit sind wir auf der Produktseite autark. Wir haben aber insofern Nachteile gegenüber den großen Anbietern, als dass wir nicht über
Das Jonglieren von Kennzahlen ist keine reine Domäne von profitorientierten Unternehmen mehr. Controlling wird für NGOs zusehends wichtiger.Mein Controlling-Einstieg war im Jahr 1998. Damals habe ich noch Papierlisten in das Tabellenkalkulationsprogramm Excel eingetippt", sagt Alexander Bodmann, Generalsekretär der Caritas Wien. Heute ist das Controlling der Caritas Wien ganz anders aufgestellt: Die Abteilung weist vier Dienstposten auf und muss sich internen wie externen Herausforderungen stellen. Zum einen seien die internen Abläufe vielschichtiger geworden, da die Caritas Wien in den
Afrika-Kenner Karlheinz Böhm im Gespräch über die Ursachen des Entwicklungsrückstandes von Afrika.Die Furche: Herr Böhm, es tut sich bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der afrikanischen Staaten wenig - was auch kürzlich wieder dem Weltentwicklungsbericht der UNO zu entnehmen war, worauf führen Sie das zurück?Karlheinz Böhm: Meiner Meinung nach ist der Kolonialismus schuld, über den sehr ungern gesprochen wird, und der ausnahmslos den gesamten Kontinent über 487 Jahre unterdrückt hatte. Ich sage ausnahmslos, denn es gibt ja mit Äthiopien eine scheinbare Ausnahme, das
Eunice Omondi unterstützt Unternehmer in den Slums.Die Furche: Wo setzen Sie bei der wirtschaftlichen Entwicklung von Kenia an?Eunice Omondi: Wir unterstützen kleine und kleinste Betriebe. Ich arbeite für IMANI - eine NGO in Nairobi -, die sich hauptsächlich um Menschen in den Slums kümmert, und versucht, ihnen beim Aufbau von Unternehmen zu helfen, da sie von den Banken keinen Kredit bekommen.Die Furche: Wie sieht diese Unterstützung aus?Omondi: Wir helfen nicht nur Unternehmensgründern, sondern auch jungen Menschen, die noch keine Ausbildung haben. Wir bieten acht Kurse an unter
Die Entwicklungshilfe ändert sich gerade grundlegend, man versucht, auch Betroffene in die Programmgestaltung einzubinden. Von einer wirklichen Partnerschaft kann aber noch nicht gesprochen werden.Die Entwicklungshilfe - oder politisch korrekter die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) - ist noch weit entfernt von einer ehrlichen Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd. Die Big Player der EZA sind die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF). Die Strategie dieser beiden großen Institutionen in Sachen EZA wird immer wieder angepasst. Die letzte große Reform war die Einführung der
Die Realwirtschaft braucht die Finanzmärkte, aber die Finanzmärkte bedingen eine reale Wirtschaft nur mehr zum Teil. Immer öfter führen hohe liquide Mittel zu "Blasen". Der Ruf nach Regeln wird lauter.Sind die globalen Finanzmärkte noch Teil der Realwirtschaft, oder sind beide bereits derart abgekoppelt voneinander, dass sie nur noch bedingt etwas miteinander zu tun haben? Diese Frage kommt einem rasch in den Sinn, wenn man sich mit den weltweiten Finanzmärkten beschäftigt und Regulierungsversuche wie die Tobinsteuer neu durchdenkt. So stellten auch die Globalisierungskritiker von Attac
Franz Fischler, Präsident der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative und des Ökosozialen Forums, mahnt zu raschen Umweltschutzmaßnahmen.Die Furche: Herr Präsident, welche Intension steckt hinter der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative?Franz Fischler: Ziel ist es, die verschiedenen Klimaschutz-Initiativen, die es in den einzelnen Geschäftsfeldern von Raiffeisen gibt, unter einem Dach zu bündeln. Es geht darum, sich jeden Geschäftsbereich von Raiffeisen anzusehen und zu entscheiden, wie man eine positive Klimapolitik umsetzen kann. Die Initiative ist nicht auf einen Bereich begrenzt, sondern
Viele reden vom Klimaschutz, wenige tun etwas dafür. Raiffeisen macht mit der hauseigenen Klimaschutz-Initiative beides, bekommt aber von Global 2000 nicht nur Lob zu hören.Am 17. November war es soweit: Der dritte Bericht des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wurde in Valencia vorgestellt. Neuerlich wird in drastischer Weise geschildert, dass der Klimawandel und die daraus folgenden Auswirkungen eine der größten Bedrohungen sind, die die Menschheit je gesehen hat. Mit Nachdruck weist der Bericht darauf hin, dass der Mensch Schuld daran hat, dass sich die Erde
Natascha Kampusch sagte in einem Interview vor mehr als einem Jahr, dass sie sich vorstellen könnte einmal Journalistin zu werden. Den ersten Schritt in diese Richtung hat sie nun getan. Für das Branchenblatt Der Österreichische Journalist verfasste Kampusch ihren ersten Artikel, der allerdings zuvor in der Info-Illustrierten News abgedruckt wurde, zu der Kampusch über den verstorbenen Herausgeber Alfred Worm ein besonderes Verhältnis hat. War es doch Worm, der sie als erster interviewen durfte.Der Hype um Frau Kampusch scheint sich jedoch langsam abzukühlen. War die junge Frau ein Jahr
Wieder einmal wird im EU-Umweltministerrat über das österreichische Importverbot von gentechnisch verändertem Mais abgestimmt, denn Österreich verbietet noch immer die Einfuhr und den Anbau der Gen-Sorten MON810 (Monsanto) und T25 (Bayer) die in der EU nicht nur verarbeitet sondern auch angebaut werden dürfen. Ob sich Umweltminister Josef Pröll gegenüber seinen Kollegen durchsetzen wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest, doch eines ist jetzt schon klar: Will Pröll den Kampf gewinnen braucht er Verbündete. Das ist nicht neu, doch neu ist, dass mit Frankreich eines der
Der Film "Septemberweizen" aus 1980 ist so aktuell wie bei seiner Premiere.Am 21. Juni 1980 strahlte das ZDF im Rahmen des "Kleinen Fernsehspiels" den Dokumentarfilm "Septemberweizen" von Peter Krieg zum ersten Mal aus. Der Film lief erst spät um 22 Uhr, und so mancher dachte wohl, dass der Streifen einmal und nie wieder gezeigt wird. Weit gefehlt, denn der Kultfilm des deutschen Dokumentarfilms hatte und hat es in sich (ab 19. Oktober wieder in den Kinos), geht es doch um das Grundnahrungsmittel Weizen. Brisant wie eh und je ist dieser Film vor allem vor dem Hintergrund, dass in diesem
Regisseur Peter Krieg über die Gründe den Film "Septemberweizen" zu drehen und seine Ansichten zur Globalisierungsdiskussion.Die Furche: Was hat Sie damals inspiriert, den Film "Septemberweizen" zu machen?Peter Krieg: Ich habe mich bereits Mitte der 1970er Jahre mit dem Thema Hunger beschäftigt. Das Thema war durch viele Hungersnöte in der Sahel-Zone und in Äthiopien mehr als aktuell. Durch mein Literaturstudium habe ich mich erinnert, dass Bertolt Brecht sagte, dass Hungersnöte nicht ausbrechen sondern veranstaltet werden. Das waren Gründe genug, um einen Film zu machen, der den Weg
Arbeitspsychologe Helmut Graf im Gespräch über Viktor Frankl und die Sinnsuche in der Wirtschaft.Die Furche: Warum sollte man sich heute noch mit Viktor Frankl auseinander setzen?Helmut Graf: Frankl ist für mich noch immer zeitgemäß, denn mehr denn je ist im (Arbeits)-Leben nicht die Frage, warum man etwas tut, entscheidend, sondern wozu man es tut. Das Warum ist eher kausal und vergangenheitsorientiert, das Wozu hingegen impliziert ein Mehr, es geht hierbei um einen tieferen Sinn. Wohin will man sich im Leben bzw. in der Arbeit bewegen, das ist die Frage. Frankls Ansätze empfinde ich
Es gibt viele selbst ernannte Coaches, die zu wissen glauben, wie man Mitarbeiter richtig führt. Wie man sie bei Laune hält und somit zu Höchstleistungen anspornt, die im besten Fall in hohe Kundenzufriedenheit münden. Neben der Arbeit, die einem sinnvoll erscheint - hier kommt Viktor Frankl ins Spiel - geht es in diesem Dossier vor allem darum, einige Ansätze und Ratschläge zu diskutieren, die unter anderem vom Polarforscher Ernest Shackleton ausgehen oder auch schlichtweg die Psychologie zur Hand nehmen. Redaktion: Thomas Meickl Der einzelne Mitarbeiter muss aus der anonymen Masse der
"The War on Drugs" beleuchtet ein weiteres unrühmliches Kapitel US-amerikanischer Politik.Und wieder ein Dokumentarfilm über die politischen Folgen der selbst ernannten Weltmacht USA. Der Film "The War on Drugs" nimmt sich der Auswirkungen des Anti-Drogen-Kampfes der US-Regierung an. Im ersten Teil schildert das Team von "Parallel universe", das mit dem Film "Info wars" bekannt wurde, wie die Vereinigten Staaten mit dem so genannten "Plan Columbia" auf imperialistische Weise Kolumbiens Souveränität untergraben, mit Sprühaktionen gegen Kokabauern vorgehen und damit nur die Not unter den
In Bad Schallerbach wird über eine nachhaltige Form der Globalisierung diskutiert.Der Oberösterreichische Umweltkongress greift jährlich Ideen, Projekte und Strategien zur nachhaltigen Neugestaltung der Globalisierung auf. Lesen Sie hier Standpunkte und Meinungen zweier Vortragender. tomDas Phänomen der Globalisierung ist keineswegs ein modernes. Laut Stephan Schulmeister, Experte für Industrieökonomie, Innovation und internationalen Wettbewerb beim österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), gab es bereits nach dem Zweiten Weltkrieg in Ansätzen eine globalisierte
Gerhard Wlodkowski ist seit einem knappen halben Jahr der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer. Im Furche-Gespräch spricht er über den liberalisierten Welthandel, in welcher Form EU-Agrarsubventionen durchaus gerechtfertigt sind und über die Zukunft der Landwirte, die er nicht allein in der Erzeugung von Energie sieht.Die Furche: Herr Präsident, wie sieht Ihre Linie zum Thema EU-Marktordnung aus?Gerhard Wlodkowski: Die EU baut auf ständige Reformen: Zuerst war die Agenda 2000, 2003 folgte eine Evaluierung und die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Der damalige
Im Vorfeld des Bankenuntersuchungsausschusses war vor knapp einem Jahr noch nicht einmal der erste Zeuge vorgeladen, da wurde schon skandiert, dass dieser Ausschuss dem Ansehen des österreichischen Finanzplatzes erheblichen Schaden zufügen wird. Die Causa Meinl European Land (MEL) zeigt aber, dass der Finanzplatz Österreich durch die heimischen Firmen und Behörden selber kaputt gemacht wird.Die Aufgabe der Abteilung Markt- und Börsenaufsicht der Finanzmarktaufsicht (FMA) hat u.a. die Ordnungsmäßigkeit und Fairness beim Handel mit Wertpapieren zu überprüfen. Dazu gehört auch der Check
Günther Humer, Leiter der lokalen Agenda 21 bei der OÖ. Akademie für Umwelt und Natur.Die Furche: Der Oberösterreichische Umweltkongress steht heuer unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich". Ist dem wirklich so?Günther Humer: Ja. Bei der oberösterreichischen Akademie für Umwelt und Natur sind wir der Meinung, dass die Veränderungen in kleinen Einheiten beginnen müssen. Es braucht keine Verordnungen von oben, sondern neue Denkprozesse über die sozialen Beziehungen von Menschen und deren Neuorientierung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Oberösterreich sieht sich in so
"Könige der Wellen" zeigt, dass Surfen lässig ist, und man nicht immer gewinnen muss, um zu siegen.Pinguine können zwar sehr gut schwimmen und tauchen, aber seit dem Film Könige der Wellen ist nun auch bekannt, dass einige von ihnen ausgezeichnete Surfer sind. Der Zeichentrickfilm aus dem Hause Imageworks besticht durch seine neuartige "Kameraführung" und sein dramaturgisches Konzept. Es wird darauf verzichtet, die Geschichte rein in Episoden zu erzählen. Man bediente sich auch des Dokumentar-Genres: Protagonisten und Nebendarsteller geben in Form von Interview-Sequenzen mit einer nicht
Elena Bonfiglioli, Microsofts CSR-Managerin für Europa, über das soziale Engagement von Firmen.Die Furche: Sie bezeichnen sich als CSR-Anwenderin. Was ist nun für sie verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln?Elena Bonfiglioli: Es ist die Art und Weise, wie wir unsere Unternehmensphilosophie leben. Wir helfen Menschen und Unternehmen, ihre Potenziale zu erkennen. Wir möchten mit unseren Produkten nachhaltiges sozio-ökonomisches Wachstum unterstützen. Allgemein gesprochen: Mittels moderner Technik wird Wachstum möglich. Das sieht man auch im Wettbewerbs-Index des World Economic
In den 1970ern noch tabu, dringt CSR heute in den Kern der Unternehmen vor.Der 2006 verstorbene Nobelpreisträger und US-Ökonom Milton Friedman widmete 1970 einen Artikel im New York Times Magazine dem verantwortungsvollen unternehmerischen Handeln - damals "social responsibility of business" genannt, heute sagt man Corporate Social Responsibility (CSR) dazu. Friedman war kein Freund der damals neuen Thesen, dass Firmen oder gar die Wirtschaft als Ganzes nicht nur die Maximierung von Gewinnen zum Ziel haben darf, sondern auch dafür Sorge tragen soll, dass es keine sozialen Missstände gibt
Ist Finanzminister Wilhelm Molterer ein wahrer Jünger John Maynard Keynes? Oft wird der britische Ökonom Keynes mit einer antizyklischen Wirtschaftspolitik in Verbindung gebracht, sprich in guten Zeiten soll der Staat sparen, um dann die Konjunktur in Zeiten einer Rezession oder gar Depression wieder anzukurbeln. Das sogenannte "Deficit Spending" soll aber Kritikern zufolge vielmehr auf Abba P. Lerner zurückgehen, dem Keynes 1944 in den USA heftig widersprach.Im Grunde ist es völlig belanglos, auf wen diese Theorie zurückgeht. Faktum ist, dass die meisten Wirtschaftsforscher davon
Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank AG, feiert heuer sein zehnjähriges Jubiläum an der Spitze der mittlerweile größten Bank des Landes. Im Interview spricht er über die Herausforderung der "alten" durch die "neuen" EU-Länder und den Gründungsauftrag seines Hauses.Die Furche: Herr Generaldirektor Treichl, was geht Ihnen so durch den Kopf, wenn Sie die ehemalige Führungsriege der Bawag auf der Anklagebank sitzen sehen?Andreas Treichl: Im Wesentlichen ist dieser Prozess der letzte Schritt zur Beendigung einer unglücklichen Partnerschaft (zwischen ÖGB und Bawag; Anm.),
Verena Buxbaum, Leiterin der Jobfabrik, über "ihre" Jugendlichen.Die Furche: Warum ist es wichtig, dass es die Volkshilfe Jobfabrik gibt?Verena Buxbaum: Mit der Volkshilfe Jobfabrik bekommen Jugendliche mit Lernschwächen und Integrationsproblemen eine Chance auf einen Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt. Arbeit zu haben bedeutet nicht nur Geld zu verdienen und selbst für sein Leben zu sorgen, was für unsere Jugendlichen auch schon ein hoher Motivationsfaktor ist. Arbeit gibt den Jungendlichen vor allem auch ein Selbstwertgefühl, das für sie nach einer "Karriere" in der Sonderschule eine
Eine Lernbehinderung muss kein Ausschließungsgrund sein, um in der Wirtschaft Fuß zu fassen.Was passiert mit Menschen, die einen Sonderschulabschluss haben, weil sie eine Lernschwäche besitzen, die teilweise auch einen Migrationshintergrund aufweisen und somit bereits mit dem Thema Integration kämpfen? Hoffnungslose Fälle könnte man sagen, denn wer will so einen schon, wenn heute bereits Bestnoten nicht reichen, um einen Schul-, Lehr-oder Arbeitsplatz zu bekommen.Verena Buxbaum, Leiterin der Volkshilfe Jobfabrik, sieht dies differenzierter. Die Institution, der sie vorsteht, kümmert
Thomas Druyen ist Inhaber des Lehrstuhles für vergleichende Vermögenskultur an der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien. Sein Interesse gilt vor allem der Vermögenskultur und der Vermögensethik. Vermögend sein bedeutet für ihn, Verantwortung zu tragen.Die Furche: Herr Professor Druyen, welche Verantwortung haben Reiche in einer Gesellschaft?Thomas Druyen: Ich differenziere zwischen den Reichen und den Vermögenden. Die, die ich vermögend nenne, haben Ihre Frage schon beantwortet, denn das sind diejenigen, die Verantwortung übernehmen, und davon gibt es eine Menge, die mit ihren
Österreich steht wirtschaftlich ausgezeichnet da. So steht es im aktuellen OECD-Länderreport. Es gibt aber auch Schelte: Die Abgaben auf den Faktor Arbeit sind zu hoch und Vermögen wird nicht ausreichend besteuert.Steuern runter macht Österreich munter." So wurde Bundeskanzler Alfred Gusenbauer im Mai in der Bild zitiert. Genau betrachtet sind die Abgaben hierzulande aber alles andere als niedrig. Die Steuerquote beträgt laut der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) 42 Prozent (2005) des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Der Wert liegt somit höher als noch
Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung, im Gespräch mit der Furche über die Große Koalition, Verantwortung, Facharbeiter-Mangel und Religion.Die Furche: Herr Präsident Sorger, Sie waren einer der Gäste beim Kanzlerfest, das unter dem Motto "Zeitenwende" stand. Nun hatte sich die Industriellenvereinigung ja stets ausdrücklich hinter die Reformen der schwarz-blauen bzw.-orangen Regierungen gestellt. Gibt es da seit dem Regierungswechsel jetzt tatsächlich eine solche Zeitenwende?Veit Sorger: Es ist richtig, dass ich beim Kanzlerfest war, aber das war ich zum Erstaunen vieler
Der Zauber von J. K. Rowlings Potter-Bücher ist im fünften Film verloren gegangen.Wieder verbrachte Harry einen langweiligen Sommer bei seinem Onkel und seiner Tante und wieder wird er von seinem Cousin Dudley gehänselt. Am Ende des Sommers kämpft Harry noch - unerlaubterweise mit Hilfe seiner magischen Kräfte - gegen zwei Dementors (Geisterwesen), was ihm einen Verweis von Hogwarts, der Schule für Hexen und Zauberer, einbringt.Soweit so gut, oder auch nicht. Der fünfte Teil von Harry Potter wartet zwar mit einem Geheimbund auf ("Der Orden des Phönix"), ansonsten ist der Zauber der
Helen Duphorn ist seit fast zwei Jahren die Country-Managerin von Ikea in Österreich und verbindet Beruf und Privatleben sehr gut. Dass ihr nicht viele Frauen im Top-Management von Firmen nacheifern, erklärt sie mit den fehlenden sozialen Infrastrukturen in Österreich. Ansonsten vertraut sie durchwegs auf die Eigenverantwortung der Menschen.Die Furche: Frau Duphorn, warum gibt es noch immer so wenige weibliche Top-Manager?Helen Duphorn: Zum einen herrschen noch alte Denkmuster vor, zum anderen braucht es Unternehmen, die nicht nur sagen, "wir sind Frauen gegenüber offen", sondern die
Tsigereda Walelign, Referentin für die Grünen im Europäischen Parlament, und Eric Dombou, Mitglied der Global Young Greens, im Gespräch über die Auswirkungen der EPAs auf Afrika.Die Furche: Die Verhandlungen über die Economic Partnership Agreements (EPA) sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, halten Sie das für durchführbar?Walelign Tsigereda: In meinen Augen ist das nicht möglich, die AKP-Staaten sind dazu gar nicht in der Lage. Es fehlen ihnen nicht nur die finanziellen und persönlichen Ressourcen, sondern auch die Expertise auf verschiedenen Gebieten. Auf der anderen Seite
Die Handels-Regeln zwischen der EU und den AKP-Staaten gilt es bis Jahresende zu erneuern.I n Potsdam scheiterte Ende Juni der jüngste Versuch, die Verhandlungen über eine weitere Liberalisierung des Welthandels wieder in Gang zu bringen, nachdem Brasilien und Indien die informellen Gespräche mit den USA und der EU abbrachen. Die sogenannte Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) kommt somit keinen Schritt weiter. Ihr Ziel ist es, die Märkte von Entwicklungs- und Schwellenländern für Produkte und Dienstleistungen aus den Industriestaaten zu öffnen, die im Gegenzug ihre
Die Investkredit wurde am 19. Juli 1957 gegründet. Grund genug, um mit Generaldirektor Wilfried Stadler über das Osteuropa-Geschäft, den Integrationsprozess in die Volksbank-Gruppe und die Regulierungswut zu sprechen.Die Furche: Herr Generaldirektor Stadler, 50 Jahre Investkredit sind ein guter Anlass, um über Gewesenes zu reflektieren und sich über Künftiges Gedanken zu machen. Im vergangenen Jahr wurde die Investkredit in die Volksbank-Gruppe eingegliedert, welche Hauptvorteile ergaben sich durch das Zusammengehen mit der Volksbank-Gruppe?Wilfried Stadler: Zum einen ist die
Hans G. Zeger, Obmann der ARGE Daten, über Grundrechte im Bereich des Datenschutzes.Die Furche: Wird die EU durch die Vorratsdatenspeicherung sicherer?Hans G. Zeger: Nein, man erwischt nur die paar Dummen, die es nicht geschafft haben, einige Vorkehrungen zu treffen.Die Furche: Wie steht's mit der Terrorismusbekämpfung?Zeger: Den Terrorismus wird das überhaupt nicht tangieren. Die Verbrecher können diese Datenspeicherung sehr gut unterlaufen, und gerade terroristische Netzwerke verwenden andere Kommunikationswege wie Botendienste, mündliche Weitergaben usw. Für bestimmte Daten und
Das Girlie-Duo "Prussian Blue" aus den USA singt vom Stolz, der weißen Rasse anzugehören, und hat viele Fans in der Neo-Nazi-Szene.Am 28. Mai diesen Jahres starb der US-amerikanische Rechtsextremist David Eden Lane im Bundesgefängnis von Terre Haute in Indiana/USA. Dem Mädchen-Duo "Prussian Blue" ist dieses Ereignis einen Eintrag auf ihrer Homepage wert. Nach der Lektüre dieses Nachrufs schwindet auch jeder noch so kleine Hoffnungsschimmer, dass diese beiden Mädchen doch keine Rassisten wären.Lynx und Lamb Gaede sind stolz, weiß zu sein, und machen ihrem Unmut über die Vermischung der
Wer zahlt für das Wasser von morgen? Und wie gehen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in China zusammen?Wasser ist Leben. Dieser Spruch ist alt und pathetisch, aber auch heute noch wahr. Laut der UNO haben rund 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zum Trinkwasser und doppelt so viele leben ohne oder nur mit unzureichenden sanitären Einrichtungen. Die Nichtstaatlichenorganisation "Brot für die Welt" gibt die Zahl der Todesopfer durch die Folgen der Verwendung von verunreinigtem Trinkwasser mit jährlich zwölf Millionen Menschen an. Im Vergleich dazu forderte der Zweite Weltkrieg bis zu
Brigitte Kratzwald, Attac-Aktivistin, wünscht sich eine "gerechtere" Globalisierung.Die Furche: Welche Ziele hat der G8-Gipfel ihrer Meinung nach?Brigitte Kratzwald: Diese Treffen werden als informell dargestellt, das ist o.k., wenn man sich trifft und Interessen abstimmt. Doch der Gipfel erhebt auch den Anspruch, die Welt zu retten. Er verspricht Hilfe für Afrika und Maßnahmen für den Klimaschutz. In Wirklichkeit treffen sich die Politiker der größten Wirtschaftsmächte mit Vertretern transnationaler Konzerne, um politische Perspektiven für die Welt zu entwickeln.Die Furche: Macht
Caritas-Chef Franz Küberl über die Rolle von CSR.Die Furche: Warum ist es wichtig einen CSR-Preis zu verleihen?Franz Küberl: Um Nachahmer zu finden, und um ein öffentliches Klima von starken sozialen Bindungen zu fördern. Die Wirtschaft ist ohne Soziales nicht denkbar, sie hat vielmehr die Funktion, das Soziale, das Zusammenleben der Menschen zu befördern und zu bewerkstelligen. CSR macht das Soziale in der Wirtschaft wieder spürbar und machbar.Die Furche: Doch die Kritiker verstummen nicht, für die Corporate Social Responsibility lediglich ein soziales Feigenblatt ist?Küberl: Wir
Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums, erklärt, warum die Liberalisierung des Welthandels allein kein Allheilmittel sein kann und vermisst globale Leadership.Die Furche: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will der Globalisierung ein menschlicheres Gesicht geben. Ist das glaubhaft?Franz Fischler: Etwas menschlicher zu machen bedeutet, es den Menschen näher zu bringen. Das heißt, man muss sich die menschlichen Sorgen anhören. Aber man darf sich von diesem Gipfel keine Überraschung oder das "Wunder von Heiligendamm" erwarten. Doch eine Rolle, die Angela Merkel sehr gut
Verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, auch CSR genannt, hat Saison - und das muss es auch in Zeiten von schwächer werdenden Sozialstaaten und weltweit steigender Not.Warmwasser verbessert entscheidend die hygienische Situation der Menschen und somit ihre Gesundheitslage", sagt Hartmann Georg, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und Corporate Social Responsibility (verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, kurz CSR) bei Windkraft Simonsfeld, einem der Preisträger des diesjährigen CSR-Preises Trigos.Windkraft Simonsfeld führt seit 2004 das Projekt "EL SOL" auf dem El
Das Pfingstwochenende: Einige feiern ein Fest rund um die Entsendung des heiligen Geistes an die Apostel Jesu, andere steigen ins Auto oder auf das Motorrad und sterben. Heuer fanden am Pfingstwochenende 20 Menschen auf Österreichs Straßen den Tod, so viele wie schon seit 1995 nicht mehr. Reinhard Thalhamer Moreau, Chefredakteur der Zeitschrift brennstoff, schreibt im Standard: Laut European Transport Safety Council sind Unfälle im Straßenverkehr die Ursache Nummer eins für Tod und Spitals-Einweisungen für EU-Bürger unter 50 Jahren.Was tun? Sicherlich war auch das schöne Wetter mit
An die Möglichkeit eines wirtschaftlich aktiven Ruhestandes glaubt Richard Leutner, Grundsatz-Sekretär des ÖGB, nicht.Die Furche: Glauben Sie, dass die Gesellschaft künftig von den Alten fordert, aktiv und produktiv zu sein?Richard Leutner: Diese Prämisse ist falsch, denn derzeit finden wir nicht die Situation vor, dass die Menschen länger arbeiten wollen, sondern vielmehr, dass sie nicht länger arbeiten können. Versuchen Sie doch einmal einen 45-Jährigen oder einen 50-Jährigen am Arbeitsmarkt unterzubringen. Die Arbeitslosenquoten sind bar jeder politischen Akzeptanz.Die Furche: Da
Martin Gleitsmann, Abteilungsleiter Sozialpolitik der WKO, sieht Handlungsbedarf bei den Menschen im Alter zwischen 45 und 65.Die Furche: Professor Stephan Lessenich aus Jena meint, dass in nicht all zu ferner Zeit das Arbeiten in der Pension gang und gäbe sein wird, um den Lebensstandard zu halten oder Armut zu vermeiden …Martin Gleitsmann: Die Situation wird für Österreich nicht so dramatisch ausfallen. Was ich aber klar sehe, ist, dass wir starke Anreize für das Arbeiten nach 65 brauchen. Es muss Zuschläge geben, um einen besonderen Anreiz zu bieten, erwerbstätig zu bleiben.