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Wieder einmal wird im EU-Umweltministerrat über das österreichische Importverbot von gentechnisch verändertem Mais abgestimmt, denn Österreich verbietet noch immer die Einfuhr und den Anbau der Gen-Sorten MON810 (Monsanto) und T25 (Bayer) die in der EU nicht nur verarbeitet sondern auch angebaut werden dürfen. Ob sich Umweltminister Josef Pröll gegenüber seinen Kollegen durchsetzen wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest, doch eines ist jetzt schon klar: Will Pröll den Kampf gewinnen braucht er Verbündete. Das ist nicht neu, doch neu ist, dass mit Frankreich eines der großen EU-Agrarländer etwas grüner geworden ist. Erst kürzlich versprach Staatspräsident Nicolas Sarkozy auf einem nationalen Umweltgipfel, dass Frankreich in Sachen Genmais ein Moratorium einlegen wird. Mit den Franzosen an der Seite könnte es Pröll möglich sein Schlimmeres noch zu verhindern. Denn, wenn die EU die Importverbote Österreichs aufhebt - das Anbauverbot steht noch nicht zur Debatte - könnte ein neuer grüner Flügel in der Union vielleicht die Anbauverbote aufrecht erhalten.

Es ist auch nicht neu, dass es bei der Diskussion um die Importverbote eigentlich um die Umsetzung von WTO-Regelungen geht, und ob dieser Kampf gewonnen werden kann ist fraglich. Man kann sich nicht einerseits für die WTO einsetzen, bei Produkten, die sich global gut absetzen lassen, und andererseits den Heimmarkt für Produkte abschotten, vor denen man Angst oder Bedenken hat, denn dies sind keine Kriterien, die innerhalb der WTO ins Treffen geführt werden können.

Das heißt, am Ende wird jeder Konsument für sich entscheiden müssen, ob er Früchte einer Pflanze essen will, die beispielsweise Schadstoffe gegen Schädlinge selbst produzieren kann. Und diesen Kampf werden Monsanto, Bayer und Co hierzulande nicht gewinnen.

thomas.meickl@furche.at

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