Schutzengel im Dauereinsatz

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Das Pfingstwochenende: Einige feiern ein Fest rund um die Entsendung des heiligen Geistes an die Apostel Jesu, andere steigen ins Auto oder auf das Motorrad und sterben. Heuer fanden am Pfingstwochenende 20 Menschen auf Österreichs Straßen den Tod, so viele wie schon seit 1995 nicht mehr. Reinhard Thalhamer Moreau, Chefredakteur der Zeitschrift brennstoff, schreibt im Standard: Laut European Transport Safety Council sind Unfälle im Straßenverkehr die Ursache Nummer eins für Tod und Spitals-Einweisungen für EU-Bürger unter 50 Jahren.

Was tun? Sicherlich war auch das schöne Wetter mit Schuld, dass so viele Menschen auf den Straßen starben. Doch alljährlich auf Regen zu hoffen, ist kein probates Mittel zur Vermeidung dieser Toten. Sieht man sich die Todesursachen im Straßenverkehr zu Pfingsten genauer an, so gibt es aber sehr wohl Dinge, die jeder Einzelne beeinflussen kann. Das Innenministerium teilte mit, dass Selbstüberschätzung, Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursachen für die "Pfingst-Toten" sind. Interessant ist auch, wo die Menschen verunglücken: lediglich ein Mensch kam auf einer Autobahn ums Leben. Die meisten starben in der Nähe ihres Wohnortes. Keine Spur vom Klischee-Pfingstverkehrs-Toten, jenen Menschen, die übermüdet von einer langen Reise heimfahren und verunfallen.

Nun wird Tempo 80 auf den Freilandstraßen gefordert. Man sollte jedoch zuerst mehr Sicherheitsbewusstsein bei jedem einzelnen Kfz-Lenker einfordern, denn unlängst hat die Wiener Polizei eine Verkehrskontrolle durchgeführt und festgestellt, dass in 100 von 200 Autos die mitfahrenden Kinder nur ungenügend gesichert sind. Die Kleinen wurden teilweise im Kofferraum mitgeführt oder auf den Fußbereich gelegt. Wenn das für ganz Österreich symptomatisch ist, dann haben Schutzengel weiter Hochkonjunktur.

thomas.meickl@furche.at

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