"Die Schäden explodieren"

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Franz Fischler, Präsident der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative und des Ökosozialen Forums, mahnt zu raschen Umweltschutzmaßnahmen.

Die Furche: Herr Präsident, welche Intension steckt hinter der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative?

Franz Fischler: Ziel ist es, die verschiedenen Klimaschutz-Initiativen, die es in den einzelnen Geschäftsfeldern von Raiffeisen gibt, unter einem Dach zu bündeln. Es geht darum, sich jeden Geschäftsbereich von Raiffeisen anzusehen und zu entscheiden, wie man eine positive Klimapolitik umsetzen kann. Die Initiative ist nicht auf einen Bereich begrenzt, sondern soll in allen Branchen greifen, wo Raiffeisen tätig ist, und natürlich auch im Ausland über die Raiffeisen International.

Die Furche: Was soll nun konkret umgesetzt werden, denn das Klima braucht, wie auch der aktuelle IPCC-Bericht bestätigt, rasch umgesetzte Maßnahmen …

Fischler: Zunächst wollen wir informieren, das heißt jene, die die Kunden beraten, sollen darüber Bescheid wissen, wie ihre Produkte, die sie empfehlen, auf das Klima wirken. Ich denke da zum Beispiel verstärkt an Nachhaltigkeitsfonds.

Die Furche: Werden also auch Kennzahlen eingeführt, die von den einzelnen Geschäftsbereichen erfüllt werden müssen bzw. die eine Messbarkeit der Initiative ermöglichen?

Fischler: Zunächst nicht, das könnte ein möglicher zweiter Schritt sein. Wir beginnen jetzt damit zu informieren, zusätzlich wird ein Forschungsförderungspreis gestiftet und ganz konkret werden fünf Arbeitskreise gebildet, die innerhalb eines halben Jahres nach Themen gegliedert Vorschläge für die einzelnen Geschäftsfelder von Raiffeisen erarbeiten. Darin sind Vertreter der Führungsriege, aber natürlich auch externe Experten.

Die Furche: Das Klima zu schützen ist derzeit en vogue, aber ist es auch fünf vor zwölf, wie Leonardo DiCaprio in seinem neuen Film sagt?

Fischler: Ob es fünf vor oder drei nach zwölf ist, ist nicht wichtig. Relevant ist, dass je später man mit ernsten Maßnahmen beginnt das Klima zu schützen, desto größer werden die Schäden, sie explodieren gleichsam. Das heißt, je früher man beginnt, gegenzusteuern, desto billiger kann man das Klimaproblem in den Griff bekommen. Das ist der eigentliche Punkt.

Das Gespräch führte Thomas Meickl.

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