Der Caritas-Koordinator für die Aktion „Nachbar in Not", Peter Quendler, erhielt vergangene Woche den mit 100.000 Schilling dotierten Kardinal-König-Preis der Stiftung „Communio et Progressio". Überreicht wurde ihm die Auszeichnung von Kardinal Franz König, der dem Caritas-Mitarbeiter dafür dankte, „unter Einsatz der persönlichen Sicherheit allen Nachbarn in Not" Hilfe gebracht zu haben.
Quendler betonte in seiner Dankesrede, daß er nach dem Friedensabkommen von Dayton Hoffnung für ein friedliches Zusammenleben auf dem Balkan sehe. Dennoch sei dieser Frieden zerbrechlich, ein konfliktfreies Miteinander der Volksgruppen sei nicht von heute auf morgen möglich, sondern brauche Generationen. Quendler sprach sich vehement gegen ein sofortiges „Zurückschicken" der bosnischen Flüchtlinge in Osterreich aus: „Ich bitte die Menschen, dafür Verständnis zu haben, daß eine Bückkehr nur schrittweise und mit unserer Unterstützung möglich ist."
Der Caritas-Koordinator will den Preis für die aktuelle Hilfsaktion „Ein Dach über dem Kopf verwenden. Mit geringstmöglichem Kostenaufwand werden in Kroatien und Bosnien zahlreiche Dörfer wiederaufgebaut. Die Initiative beginnt mit einer Erhebung der Zerstörungen durch Techniker, wobei der Umfang der benötigten Baumaterialien festgestellt wird. Der Ankauf des Baustoffs erfolgt an Ort und Stelle und soll somit die örtliche Wirtschaft wieder ankurbeln. Die Arbeiten werden von der Dorfgemeinschaft selbst durchgeführt. Pro Haus wird mit Durchschnittskosten von bis zu 75.000 Schilling kalkuliert.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Errichtung von Gewerbebetrieben. So wurde in der Nähe von'Sarajevo eine Textilfabrik aufgebaut und mit Maschinen ausgestattet. Das Werk gibt jetzt 53 Frauen Arbeit.
Spendenkonto der Aktion:
PSK90 999 200
