Am Tage ihres Heiligen — des „Poverello“ von Assisi — wurde in der Franziskanerkirche der Muttergottes von „Dobri“ zu Split ein aufwühlendes Kunstwerk enthüllt. Am gleichen Tage waren seit der Ordensgründung durch St. Franziskus 750 Jahre verflossen. Anlaß genug, den heiligen Dichter des wunderbaren „Hymnus an die Sonne“ durch ein strahlendes Poem in Farben würdig zu feiern.Seither ziehen Andächtige wie Schaulustige, Fremde wie Einheimische vor diesem gleich einem elementaren Sturm dahinbrausenden Fresko des 1916 zu Dubrovnik geborenen Malers Ivo Dulcic vorüber, welches
Wie Winterschnee glitzert die Adria-fläche, über welche namenlos, schattengleich Eilande kommen und verschwinden. Da winkt bizarr ein Zerrbild aus den Wassern — amerikanische Wolkenkratzer auf einer Insel? Hohe Campaniii sind es, Türme auf Klippen. Bis zur pastellblau gewordenen Adria wälzen sich Ruinen, Schutthügel. Aus chaotischer Zerstörung ragen romanische Basiliken, starren unwahrscheinlich hohe Glockentürme, dar neben breiten sich rosa und golden pati-nierte Uberreste der Antike. Merkwürdiges Bild! Von Küste zu Küste, vom noch halbverschütteten Siegestor des Augustus bis zur
Drüben steht wie ein weißer Fleck auf dem steinigen Bergsattel ober Spalato die alte, vielumrungene Feste.Eine schwarze, schwerflüssige Glasmasse, brütet die Meeresbucht von Salona unter einem von Dunstwolken verhangenen Sonnenhimmel. Fast bis zum Hafen reichen die aufgedeckten Überreste der antiken Stadt, rechts führt die Straße an der Gradina — dem aus dem Jahre 1349 stammenden Kastell Ugolino Malabrancas, des streitbaren Erzbischofs von Spalato, vorüber durch das stark zerstörte Dorf Salona mit seinen blitzend weißen Steinhäusern und Gassen. Längs des blaugrünen,
Unwandelbar heroisches Landschaftsbild unter einem überschwänglich blauleuchtenden Himmel — Hellespont, vielbesungene, ruhmreiche Meeresstraße homerischer Helden!Zwischen Festungen und Felsenburgen schmiegen sich friedlich türkische Ortschaften. Hinter befestigten Meeresschlössern und mittelalterlichen Türmen auf Hügelkuppen blauen ferne Berge. Weit drüben liegen Dämme von Ausgrabungsschutt — der Stadthügel von Ilion. Schwermütig, menschenleer breitet sich die Troas, nur Schafherden ziehen über krautwürzige Weiden; undefinierbarer Duft Anatoliens grüßt uns Heimkehrende. Der
Die nach Salona führende lehmige Landstraße scheint in der Ferne durch hohe, nackte Mauern versperrt. Beim Näherkommen ist es der graue Mosor, der Zementberg, aus dessen schier unerschöpflichen Steinbrüchen der Reichtum Dalmatiens, das moderne Baumittel, gewonnen wird. Im neuen Hafen auf fremde Dampfer verladen, wird es bald die Reise nach fernen Ladern antreten. — Solin — Salona — mit seinen Docks und Werften, seinen teilweise noch im Bau begriffenen, umfangreichen Fabriken, ist der große Handelshafen der sich verjüngenden Stadt Spalato. Abseits vom Lärm und Wirrwarr dieser
Wolkenlose Spätsommerzeit wirft ihre weißgoldenen Sonnenreflexe auf die steile Serpentinenstraße, die aus der feuchtfruchtbaren Sumpfebene von Kameni Most in aussichtsreichen Kurven, an dem men-sdienüberfüllten Gebirgsstädtdnen Imotski vorüber, sich auf die steingrauen Felsenberge der Herzegowina hinaufschwingt.Es war gerade Mittwochmarkt gewesen. Die Leder- und Fellhändler, Hühner- und Eierverkäufer, die Wolle- und Feigenhausierer brachen ihre Zelte ab, ambulante Krambuden wurden verstaut, unter lustigem Tumult verluden morlackische, resolute Bäuerinnen ihre restlichen bunten
Da, wo die Gebirge auseinanderstreben, stürzt aus einer Felsenwildnis eisblau und überlaut ein reißender Fluß, der Tedscher. Hohe Felswände tauchen in die Unendlichkeit des Himmels. Immer neue Felsberge schieben sich ineinander, verschwinden im ziehenden Nebel. Manchmal tauchen bläuliche Schneeberge auf, verlieren sich wieder. „Taschly Dere“, „Stcintal“, heißt die Gegend, die an unser Gesäuse erinnert.Rund um ein geborstenes Gebäude, eine ehemalige Mühle, sind viele Zelte aufgeschlagen. Lagerfeuer glimmen, röten den Himmel, erlöschen nie. Völker des Orients schaffen in
Vom Zitadellenhügel aus sieht man anfangs nur einen lichten Pappelwald, in welchem blauschimmernde dünne Minarette sich fast verlieren. Dazwischen blinken glattpoliert vielgestaltig die perlmutterfarbigen Häuser auf, glasblaue Kuppeln der Mausoleen und Moscheen, während tulpengleich gewölbt türkisblaue Zwiebeln der großen Bäder erstaunt in den wunderbar klaren Hochgebirgshimmel Armeniens schauen. Weit ausholend umfängt der Kizil Yrmak, der „rote Fluß“, die gute Stadt, deren Straßenwirr^al von klarblauen Berggewässern eilig durchzogen sind: Sivas. Störche, Reiher, Pelikane