Das Volkstheater beging die Feier seines sechzigj’ährigen Bestandes — die Halbjahrhundertfeier vor zehn Jahren fiel infolge der Zeitereignisse aus — mit einer festlichen Vorstellung von Raimunds „V erschwende r". Eine glückliche Wahl. Das Haus, der Einführung des Volkes, ehedem der „Bürger", des Mittelstandes, dann der breiten Massen- in die Kunst gewidmet, hätte sich kaum ein passenders Stück aussuchen können als dieses Spätwerk Raimunds. Raimund kennt noch nicht die Schrecken der Kriege und Verfolgungen der nach ihm folgenden Zeit, er kennt auch noch nicht die
„Abziehbilder. Ein österreichisches Wunschtraumbüchl in 18 Kapiteln für sich r von Ernst Hagen, Gottfried Heindl, Ru- “dolf Spitz und Hans Weigel. Musik: Karl Wimmer.“ Das Eröffnungsstück des „Kleinen Hauses in der Liliengas s e“, das sich nunmehr selbständig machte, nachdem es in den letzten Jahren als „Studio", als „kleines Haus der Josefstadt“, sich immer deutlicher von den literarischen Ambitionen und von der Tradition des Stammhauses distanziert hatte. Der inneren Wandlung hat nun also auch die äußere Form Rechnung getragen, die Konstitution als ein Haus der
Rasse, Konstitution, Seelenleben. Von Dr.Hans Moritz. Verlag Deuticke, Wien.In dieser Arbeit wurde zunächst der Versuch gemacht, eine saubere Begriffsbildung von Rasse und Konstitution zu geben. Was nicht gediegener wissenschaftlicher Prüfung standhalten konnte, wurde ausgeschieden. Dabei wurde auf die Definition der Rasse nach Eickstedt zurückgegriffen: „Rassen sind Körperformgruppen“. Lediglich in diesem Sinne erhält der Rassebegriff Berechtigung und Bedeutung. Unter Konstitution will der Verfasser nach Lubarsch die spezifische Beschaffenheit de Körpers verstanden wissen, von der
Darum, Ihr Machthaber, lafit beim Heile eurer Völker euch beschwören, endlich einmal die Zeit in ihrer Tiefe zu begreifen und oberflächlichem Rate der Schwachen ferner mehr kein Gehör gebenl Begreift, daß gegen die neue Gefahr ein neuer Geist aufgeboten werden muß, daß aber alle Worte dazu gänzlich kraftlos sind und Taten der Entsagung und der Gerechtigkeit Ihn allein erwecken mögen.Josef v. Gönes: „Ausgewählte Werke“Als noch Krieg war, als noch das Dritte Reich herrschte, da sehnten wir uns nach .,Freiheit“ '— und wir verstanden unter „Freiheit“ nicht ein schwieriges
Novemberabend, in Wien; dunkle Gassen, überragt vom Gerippe des Stephänsdoms; ganz in seiner Nähe hat Hans Fronius sein Quartier aufgeschlagen. Die Zeitungen berichten von der Ausstellung seiner Graphik: ein Kafka-Illustrator, der, kongenial einfühlend, dem seltsamen Wesen dieses Dichters gerecht wird. Wer ist Kafka? Ein junger Diditer der „verlorenen Generation“ aus dem ersten Weltkrieg, kurz nach diesem, wenig geachtet, verstorben. Geplagt von seltsamen Gesichten, in denen Menschen seltsam an einer Schuld zugrunde gehen, die sie nicht begreifen. Vor und im zweiten Weltkrieg ist nun
In Schmerzen, Zweifel und Zweideutigkeiten erlebt heute Österreich seine Wiedergeburt; noch hat sich das Chaos in den Herzen und Geistern nicht zu einem Kosmos geläutert, noch hat sich das Ungefüge widereinander geballter Mächte nicht zum schönen Gefüge einer wahren Ordnung des Friedens gewandelt. Noch ist Europa, das Abendland, nicht wiedergeboren; darüber aber kann kein Zweifel bestehen: nur im großen Zusammenklang einer abendländischen Einheit kann Österreich wirklich existieren, leben — es lebt aus der Fülle dieser Einheit, weil es nur für sie schaffend seinem Leben Sinn und