Vier Ströme und vier Sprachen verbinden die Schweiz fast sinnbildlich mit der Welt. Rhone und Rhein. Tessin und Inn fließen jeder in ein anderes Meer, lenken den Blick in- eine andere Himmelsrichtung. Einheimisch sind die Sprachen dreier großer europäischer Kulturvölker, Deutsch, Französisch und Italienisch, dazu kommt das Englisch der Hotellerie. Schon die Betrachtung dieser Umstände zeigt aber, daß die Schweiz nur eine ganz entfernte Beziehung zu der slawischbyzantinischen Welt Osteuropas hat, sie ist also nicht Mitteleuropa, sondern eine bedeutungsvolle Warte am Schnittpunkt Mittel-
In Salzburg erscheint ein Blatt „Die österreichische Nation“, herausgegeben von der patriotischen „Oesterreichische Gemeinschaft“, und in Wien ein Blatt „Eckartbote“, herausgegeben vom Verein „Oesterreichische Landsmannschaft“, der entschieden national eingestellt ist. Man möchte also annehmen, in diesen beiden Blättern und Vereinen die engsten Gesinnungs-verwandien vor sich zu haben. Aber dem ist nicht so, wie u. a. auch die jüngste „Oesterreichdebatte“ der beiden Blätter erweist. Und in dieser Tatsache liegt ein Stück jahrzehntelang zurückreichender
Wer immer auch Dr. Franz Hörburgers Stellungnahme zu meinem Beitrag „Oester- rcichisch und national“ gelesen hat, wird ganz entschieden den Eindruck haben, daß da eine echte Gegenmeinung vorgetragen wurde, mit der ich mich nun auseinandersetzen müßte. Indessen beruht dieser Eindruck wohl nur auf der Form seiner Ausführungen. Eine gewisse Gereiztheit, die durch die Zeilen hindurchschimmert, ist so diplomatisch verkleidet, daß man erst zum Schluß vielleicht die wirkliche Gegenstellung erkennt. Es geht gar nicht um die Frage „Oesterreichisch oder Nichtösterreichisch’’, denn ich
Wir haben kürzlich zwei sehr bemerkenswerte Kundgebungen erlebt, von denen allerdings nur eine Aufsehen erregt hat. Ein österreichischer Abgeordneter erklärte nämlich als Sprecher seiner ganzen Partei im österreichischen Parlament, daß die Nation über dem Staat stehe. Nun, die deutsche Nation, die er meint, findet ihre Repräsentation jedenfalls außerhalb unserer Grenzen. Ungefähr gleichzeitig hielt eine andere im österreichischen Parlament vertretene Partei ihren Parteitag ab, worüber sie in ihrem Zentralorgan schreibt, der Parteitag habe die Kraft der Partei, ihre ‘freue zur
Zunächst sieht das Problem ganz einfach aus — am Ende aber weiß man, daß es unendlich schwer ist, auch nur für sich selbst zu einem Urteil zu kommen. Jahrzehntelang war Straßburg das Sinnbild der Zwietracht zweier großer Nationen, Deutschland und Frankreich, ohne die es kein Europa gibt. Nun ist Straßburg als Sitz des Europarates zum Sinnbild des geeinten Europa geworden. Und so wie Franzosen und Deutsche in Straßburg zusammen leben, so werden auch die Völker Europas ihr gemeinsames Dasein gestalten.So denkt man vielleicht, wenn man nach Straßbbrg kommt — und ist enttäuscht. Zu