„Ich bin kein Tourist, ich wohne hier.” Diesen Auto-Aufkleber sieht man auch in Kärnten immer öfter. Ein Ausdruck stillen Protests gegen den allgegenwärtigen Tourismus. „Aufstand der Bereisten”, nennt es der Schweizer Tourismusforscher Krippendorf. Um diese gefährliche Tendenz im Keim zu ersticken, wartet das Tourismuskonzept 2000 erstmals mit Lösungsansätzen auf. „Denkt an die Bedürfnisse der Einheimischen”, steht dort zum Erstaunen der Touristiker schwarz auf weiß.Als in den siebziger Jahren shortsbehoste, weißhäutige Touristen auch in den letztenWinkel einsamer
Das möchte Kärnten nicht mehr erleben: wie 1990 die Minusstatistik im Sommertourismus anführen. Vor allem, wenn eine Milliarde Schilling an Devisen davon abhängt. Gebannt blickt daher Kärntens Touristikbranche auf die beginnende Saison.
Voll Neid blickten Kärntner Fremdenverkehrsunternehmer bislang nach Tirol, wo die zahlende Wirtschaft auch bestimmen konnte, was mit ihrem Geld in der Tourismuswerbung passiert. Mit dem neuen Fremdenverkehrsgesetz, das Mitte Mai einstimmig verabschiedet wurde, wird dies auch in Kärnten möglich sein. Werden Kärntens Unternehmer die Verantwortung übernehmen wollen, die bislang so bequem bei den Gemeinden lag?„Die Privatisierung des Fremdenverkehrs auf Ortsebene ist eine Ric-senchance für Tourismusunternehmer, hoffentlich werden sie diese auch zu nützen wissen”, kennt der Leiter der