Die Frauen auf den Inseln vor der Westküste Afrikas haben gelernt, vom Leben nicht zu viel zu wollenMit jedem Schritt wirbeln sie auf der unbefestigten Straße kleine Sandwölkchen hoch. Zwei aufrechte Gestalten, jede mit einem absurd großen Gefäß auf dem Kopf. Bei der einen ist es ein weißer Kanister, der wohl 25 Liter fasst, bei der anderen, die nicht älter als zwölf Jahre sein kann, und ihre Tochter sein dürfte, ein roter Plastikkübel. Das Mädchen winkt uns zu. Hinter der Wegbiegung steht das Wasserhaus, eine Steinhütte mit abblätterndem weißen Verputz, umlagert von Frauen und
Daß eine befruchtete Eizelle ein Mensch sei, ist ein Glaubenssatz,
kein Faktum. Der Logik der selbsternannten Lebensschützer zufolge
soll die Verweigerung der Annahme dieses Glaubens wieder
strafrechtlich geahndet werden.
Frauen dürfen Schulen besuchen. Frauen dürfen arbeiten, teilweise sogar bezahlt. Frauen dürfen wählen. Warum also ein Frauen-Volksbegehren? Weil Frauen in der Realität noch immer benachteiligt werden. Frauen verdienen in Österreich rund ein Drittel weniger als Männer. Das hat damit zu tun, daß es noch immer doppelt so viele junge Frauen (rund 25 Prozent) wde Männer gibt, die bloß einen Pflichtschulabschluß haben. Außerdem wird Frauenarbeit geringer bewertet als Männerarbeit. Wie sonst ist es zu erklären, daß gerade in typischen Frauenbranchen die Löhne am niedrigsten sind? Und
Es ist nicht gewollt, daß Männer und Frauen dasselbe tun dürfen, sagen die mächtigen Männer in der katholischen Kirche. Während in anderen Bereichen der Gesellschaft Frauen pro forma Gleichberechtigung zugestanden wird, reagiert die Amtskirche mit der offenen Verweigerung des Zugangs zu allen hierarchischen Funktionen. Ist sie damit ärger, oder nur einfach ehrlicher? Denn die Realität sieht auch für Frauen in der „zivilen Gesellschaft" nicht rosig aus. Noch immer verdienen sie um ein Drittel weniger, noch immer wird Frauen der Großteil der Hausarbeit aufgeladen, noch immer