Indonesien verlegt seinen Regierungssitz von Java nach Borneo. Die brandneue Supercity mitten im Dschungel soll „Nusantara“ heißen und 2024 eingeweiht werden. Die dafür notwendige Rodung des Regenwaldes hat längst begonnen.
Vor genau 105 Jahren begann der Aufstieg des portugiesischen Städtchens Fátima zum Pilgerziel. Eine Wanderung zu spirituellen Geheimnissen und wundersamem Geschäft.
Dharamsala, eine indische Kleinstadt am Fuß des Himalaya, ist das Zentrum der tibetischen Exilregierung und Sitz des Dalai Lama. Der ist zwar nicht immer persönlich da, aber dafür immer mehr buntes Volk auf der Suche nach ihm, sich selbst und allem möglichen anderen.
Am Rande der Wüste Namib wehrt sich ein kolonialdeutsches Städtchen dagegen, das Erbe der deutschen Schreckensherrschaft in Südwestafrika in Vergessenheit geraten zu lassen. Eine Spurensuche.
Die nordfriesische Insel Sylt ist ein Tourismus-Zentrum. Trotzdem geht es um ihre Existenz, auch ohne Virus: eine Reise und Zeitreise zu Buhnen und Dünen.
Sansibar gilt als das Paradies für westliche Urlauber. Doch der Tourismus hat nur wenigen Glück gebracht. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in bitterer Armut und hadert mit der westlichen Kultur – und Freddie Mercury.
In Westindien ist der Kampf um Identität und kulturelles Erbe entbrannt: Europäische Blumenkinder und russischer All-in-Tourismus stellen Natur und Gesellschaft vor Probleme.
Weltweit gibt es 194 von der UNO anerkannte Staaten, aber weit über 500 Mikronationen, Tendenz steigend. Fast alle haben sie ihre eigenen Staatschefs, fast immer männlich, die Orden und Schärpen oft auch außerhalb der Faschingszeit nicht ganz abgeneigt sind. Manche nehmen sich ernst, manche weniger. Viele haben Bevölkerung und Territorium, immer mehr existieren nur virtuell -als Simulation im Internet oder in Hinterstübchen von Menschen, die die Welt verbessern wollen.Oder sich ihre eigene schaffen, mit oder ohne Regeln. Oder sich selber suchen. Oder zumindest ein wenig Aufmerksamkeit.
Herr Karl Powondra entstammt der Meidlinger Vorstadt und kennt die Welt von Gran Canaria bis Grado. Daß er aus purem Wissensdurst die abendliche Universität des öfteren besucht, erscheint unwahrscheinlich. Doch ihm und den dreihundert anderen in der Warteschlange vor dem Audi-Max geht es auch nicht um Rildung.Sondern um ßilder. Sie warten auf Dias. Und nicht nur das. „Mitreißende Dia-Shows“ in „brillanter Großbildprojektion“ sind das mindeste, wienweit garantiert auf reißerischen Hochglanzplakaten. Denn die 100 Schilling Vorverkaufseintritt bedürfen einer Rechtfertigung.
Tirana, Rinas Aeroport: Die ungarische Tupolew landet hart auf der kopfsteingepflasterten Rollbahn zwischen wild überwucherten Runkeranlagen. Durch eine Palmenallee in die Abfertigungsbaracke - ein Spießrutenlauf vorbei an auffällig unauffälligen Herren in Leder mit argwöhnischen Blicken. Die läge des kommunistischen Herrschers Enver Hodscha sind gar nicht so lange her, als alles Fremde suspekt und potentieller Spionage verdächtig war.Damit mußte man wohl rechnen. Kaum jedoch mit der Flotte aus Mercedes und Alfa Bomeo vor der klapprigen Tür. Exklusive Benetton-Shops auf Tiranas