Die Triestiner Tageszeitung „II Piccolo“ brachte einen Tag nachdem das Ergebnis der Lokal- und Kommunalwahlen in Friaul - Julisch-Ve-netien bekannt geworden war, das Bild des strahlenden Gesichtes einer alten Dame: Frau Gruber Benco, über 70, Doktor der Volkswirtschaft. Bekannt war diese alte Dame in Triest allerdings schon lange: Unter ihrer Führung waren vor zwei Jahren im Rahmen einer Bürgerinitiative über 67.000 Unterschriften in Triest gegen das Osimo-Abkommen zwischen Italien und Jugoslawien gesammelt worden.Nun haben sich diese Unterschriften bei den Regional- und Gemeindewahlen
It contrari de veretät a je la bau-sie - das Gegenteil von Wahrheit ist die Lüge. Mit diesem Gedanken wird die kürzlich erschienene erste „Gegengeschichte von Friaul“ eingeleitet. Zwei friula-nische Geistliche sind die Verfasser: pre Josef Marchet (gestorben 1966) und pre Checo Placerean, der charismatische Vater des friulani-schen Autonomismus, beide Ideologen der friulanischen autonomi-stischen Bewegung der Geistlichen .Glesie furlane' (friulanische Kirche). Diese Bewegung entstand 1967, als 529 Geistliche mit einem offenen Brief sich weigerten, sich politisch mit der Democrazia
Ein neuer Beitrag zur Präzisierung der österreichischen Identität und deren ethnisch-historisch-kultureller Raumgrenzen wurde nun von der Bewegung Civiltä Mitteleuropea in Ost- friaul und in der Provinz Triest mit philologischer Konsequenz geleistet. Civütä Mitteleuropea verficht den Standpunkt, die ersten, die wahren Österreicher zu vertreten. Und in der Tat kommt urkundlich der Begriff „Austria“ erstmals in Friaul vor. Die Hauptstadt des langobardischen Reiches, heute Cividale del Friuli, hieß damals nämlich-Civitas Austriae. Dr. Paolo Petiziol, Obmann der Mitteleuropabewegung,
Nostalgie ist meist nur in der Politik ein negativer Begriff. Übrigens kann Nostalgie Mode machen und auch ein gutes Geschäft sein. In der Politik weisen die Betroffenen den verächtlichen Sinn des Begriffes mit der poetischen Präzisierung: „Ja, gewiß, aber eigentlich Nostalgie nach der Zukunft“ zurück. Andere zeigen nicht die geringsten Sorgen darüber, ob ihre Sprache nach gängigen Begriffen aktuell und verständlich ist. Wie beispielsweise jene Furlaner, die ihre/ föderalistischen Vorstellungen aus einer idealisierten mitteleuropäischen Kultur schöpfen, die sich ihnen im
In einem entlegenen Dorf des Campidano, jenes verbrannten Flachlandes im Süden Sardiniens, wurde kürzlich die erste Messe in Sardisch zelebriert. In Villanovaforru, im alten Tempel aus dem 13. Jahrhundert, ertönte kein einziges Wort auf la- tein oder italienisch. Die überzeugte Beteiligung an der Meßfeier von fast 500 frommen Erzsarden war offensichtlich. Auf eine Frage wies der Pfarrer, Don Alviero Curreli, auf den Geist des II. Vatikanischen Konzils hin, das das Recht auf Gebrauch der eigenen Sprache in der Liturgie anerkannt hat, um den Menschen das liturgische Geschehen
Im Januar dieses Jahres fand der erste Kongreß friulanischer Autonomisten in der Sporthalle von Cervignano de’ Friuli statt. Civiltä Mitteleuropea hatte endlich eine Formulierung gefunden, mit der sie sich offiziell und politisch vorstellen konnte. Es ging darum, in die Tat umzusetzen, was die Symbolgestalt Kaiser Franz Josephs für die Veranstalter bedeutet, was man unter „Civiltä Mitteleuropea” zu verstehen hat: Es geht darum, eine kulturelle Einheit von Bozen bis Triest zu schaffen, eine Verbindung zwischen Südtirolem, Ladinern, Friulanem und Triestinem, zwischen den Deutschen von